Bezahlbarer Wohnraum muss her - Aber wie?

Die Demo in Berlin hat es mal wieder gezeigt: Bezahlbarer Wohnraum bleibt Mangelware. In den strukturstarken Städten und Gemeinden werden jährlich über 100.000 Wohnungen zu wenig gebaut. Die Kommunen können nur bedingt Einfluss nehmen. Was sie wie tun können, erklärt der Deutsche Städte- und Gemeindebund in einer neuen Dokumentation.

Der Wohnungsmarkt in Deutschland ist gespalten. Während in strukturschwachen Kommunen über zwei Millionen Wohnungen leer stehen, mangelt es im Rest der Republik an Wohnraum. Der Grund dafür ist simpel: Es werden schlichtweg nicht genug Wohnungen gebaut. Während der jährliche Bedarf derzeit bei 400.000 Wohnungen im Jahr liegt, werden gerade einmal 260.000 Wohnungen gebaut. Davon betroffen ist besonders bezahlbarer Wohnraum. Die Folge: Mieten steigen und preiswertere Wohnungen sind immer weniger zu finden. Bürger mit geringem Einkommen haben kaum noch die Chance auf eine Wohnung in einer Stadt. Davon zeugte auch die Großdemo für bezahlbaren Wohnraum in Berlin in der letzten Woche. Überraschend selbst für die Veranstalter kamen 13.000 Menschen, die auf die Missstände aufmerksam machten.

Bezahlbarer Wohnraum - Bund ist in der Pflicht

Wenn es um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum geht, muss besonders der Bund gegensteuern. Er ist in der Pflicht den sozialen Wohnungsbau stärker zu fördern, die Finanzmittel zu erhöhen, genossenschaftliches Wohnen besser zu unterstützen und das selbstgenutzte Wohneigentum zu stärken. Auch durch entsprechende gesetzgeberische Impulse sollte der Wohnungsbau angekurbelt werden. Nur so kann neuer bezahlbarer Wohnraum entstehen. Und auch in den Kommunen muss einiges getan werden, um für mehr Wohnungen zu sorgen.

Was können die Kommunen tun?

Denn hier muss es erst einmal zu einer Mobilisierung von Bauland kommen, damit entsprechende Bauprojekte überhaupt gestartet werden können. Baulandstrategien und -modelle gibt es dazu besonders für die Großstädte. Da wäre das Münchner Modell, bei dem die Kommune den Investor verpflichtet, anteilig sozialen und öffentlich geförderten Wohnungsbau zu betreiben. Üblicherweise sehen die Baulandmodelle auch vor, dass der Investor auch die Folgen der Baulandentwicklung trägt. Das können Kosten für Schulen und Kindergärten, aber auch für nötige Ausgleichsmaßnahmen sein. Doch sind diese Modelle auch in Mittel- und Kleinstädten anwendbar? Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat in seiner aktuell herausgegebenen Dokumentation die vorhandenen Modelle erklärt, auf Chancen und Risiken besonders für mittlere und kleine Städte überprüft und Kombinationsmöglichkeiten aufgezeigt. Die komplette Dokumentation zum Download finden Sie hier.