
Bundestagswahl 2025
Bürgermeister-Wette: Wo gehen die meisten Bürger an die Wahlurne?
Eine Bundestagswahl im Winter – während Karneval und Fasching auf ihren Höhepunkt zusteuern. Die Kälte macht das Stehenbleiben an Wahlkampfständen unattraktiv. Die Plakate der Parteien liegen während der Berufsverkehrszeiten im Dunkeln. Und die Jecken haben ohnehin nur die nächste Sitzung im Sinn.
Die höchste Wahlbeteiligung gewinnt
In diesem Wahlkampf geht es deshalb erst einmal darum, die Menschen überhaupt am 23. Februar an die Wahlurne zu bewegen. Und dafür haben sich vier Bürgermeister und eine Bürgermeisterin aus den Landkreisen Offenburg und Darmstadt-Dieburg in Hessen eine Wette der besonderen Art überlegt: In welcher Kommune werden die meisten Menschen an die Wahlurne treten – oder ihre Stimme per Briefwahl abgeben?
Die Stadt Dreieich wirbt bereits in den Sozialen Medien um hohe Wahlbeteiligung:
In der Kommune, die gewinnt, können sich die Menschen auf ein Fest freuen. Gesucht werden dafür allerdings noch Sponsoren. Der aktuelle Einsatz liegt bei fünf Litern Wein und zwei Kästen Apfelsaft. Aber da lässt sich bis zum 23. Februar – genau wie für die beste Wahlbeteiligung – noch viel mehr erreichen.
Wer hatte die Idee für die Wette?
Die Idee für die Wette kam von mehreren regionalen Initiativen und Bündnissen. Darunter die „Initiative für Demokratie und Mitmenschlichkeit“ aus Messel, „Langen ist bunt“, die „Omas gegen Rechts“ aus Dreieich und „Egelsbach ist mehr“. Ihnen gehe es vor allem darum, mit der Wahlwette die Demokratie zu stärken, sagen sie.
„Wir finden es wichtig, mit einer hohen Wahlbeteiligung die Demokratie zu stärken, und unterstützen diese Idee gerne“, begründet Bürgermeister Tobias Wilbrand aus Egelsbach seine Beteiligung. Selbstbewusst fügt er hinzu: „Selbstverständlich wird Egelsbach eine höhere Wahlbeteiligung haben als Erzhausen, Langen oder Messel.“
Wie sah die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl aus?
Im Jahr 2021 hätten sich die Gemeinden Erzhausen und Messel den Sieg im Rennen um die höchste Wahlbeteiligung teilen müssen:
Gemeinde Messel: 80,9 Prozent
Gemeinde Erzhausen: 80,9 Prozent
Gemeinde Egelsbach: 79 Prozent
Stadt Dreieich: 77,6 Prozent
Stadt Langen: 74,2 Prozent
Damit liegen vier von fünf Kommunen über dem Bundesdurchschnitt. Bei den letzten beiden Bundestagswahlen lag die Wahlbeteiligung bundesweit bei gut 76 Prozent. Das sind rund fünf Prozent mehr als bei den beiden Bundestagswahlen davor. Doch: In den 1980er Jahren konnten noch Werte um die 90 Prozent erreicht werden.