Wer erreicht die höchste Wahlbeteiligung? Bürgermeister-Wette in fünf hessischen Kommunen.
Allesamt siegessicher: Thorsten Buhrmester (Bürgermeister der Gemeinde Messel), Tobias Wilbrand (Bürgermeister der Gemeinde Egelsbach), Claudia Lange (Bürgermeisterin der Gemeinde Erzhausen), Martin Burlon (Bürgermeister der Stadt Dreieich) und Jan Werner (Bürgermeister der Stadt Langen)
© Stadt Dreieich

Bundestagswahl 2025

Bürgermeister-Wette: Wo gehen die meisten Bürger an die Wahlurne?

Wie motiviert man die Menschen im Winter und obendrein zur Karnevalszeit ihr Kreuzchen auf dem Wahlzettel zu machen? Fünf Bürgermeister haben eine besondere Wette abgeschlossen.

Eine Bundestagswahl im Winter – während Karneval und Fasching auf ihren Höhepunkt zusteuern. Die Kälte macht das Stehenbleiben an Wahlkampfständen unattraktiv. Die Plakate der Parteien liegen während der Berufsverkehrszeiten im Dunkeln. Und die Jecken haben ohnehin nur die nächste Sitzung im Sinn.

Die höchste Wahlbeteiligung gewinnt

In diesem Wahlkampf geht es deshalb erst einmal darum, die Menschen überhaupt am 23. Februar an die Wahlurne zu bewegen. Und dafür haben sich vier Bürgermeister und eine Bürgermeisterin aus den Landkreisen Offenburg und Darmstadt-Dieburg in Hessen eine Wette der besonderen Art überlegt: In welcher Kommune werden die meisten Menschen an die Wahlurne treten – oder ihre Stimme per Briefwahl abgeben?

Die Stadt Dreieich wirbt bereits in den Sozialen Medien um hohe Wahlbeteiligung:

Die Bürgermeister bei der Verkündung der Wette - Wer bekommt die höhere Wahlbeteiligung?

In der Kommune, die gewinnt, können sich die Menschen auf ein Fest freuen. Gesucht werden dafür allerdings noch Sponsoren. Der aktuelle Einsatz liegt bei fünf Litern Wein und zwei Kästen Apfelsaft. Aber da lässt sich bis zum 23. Februar – genau wie für die beste Wahlbeteiligung – noch viel mehr erreichen.

Wer hatte die Idee für die Wette?

Die Idee für die Wette kam von mehreren regionalen Initiativen und Bündnissen. Darunter die „Initiative für Demokratie und Mitmenschlichkeit“ aus Messel, „Langen ist bunt“, die „Omas gegen Rechts“ aus Dreieich und „Egelsbach ist mehr“. Ihnen gehe es vor allem darum, mit der Wahlwette die Demokratie zu stärken, sagen sie.

„Wir finden es wichtig, mit einer hohen Wahlbeteiligung die Demokratie zu stärken, und unterstützen diese Idee gerne“, begründet Bürgermeister Tobias Wilbrand aus Egelsbach seine Beteiligung. Selbstbewusst fügt er hinzu: „Selbstverständlich wird Egelsbach eine höhere Wahlbeteiligung haben als Erzhausen, Langen oder Messel.“

Wie sah die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl aus?

Im Jahr 2021 hätten sich die Gemeinden Erzhausen und Messel den Sieg im Rennen um die höchste Wahlbeteiligung teilen müssen:

Gemeinde Messel: 80,9 Prozent

Gemeinde Erzhausen: 80,9 Prozent

Gemeinde Egelsbach: 79 Prozent

Stadt Dreieich: 77,6 Prozent

Stadt Langen: 74,2 Prozent

Damit liegen vier von fünf Kommunen über dem Bundesdurchschnitt. Bei den letzten beiden Bundestagswahlen lag die Wahlbeteiligung bundesweit bei gut 76 Prozent. Das sind rund fünf Prozent mehr als bei den beiden Bundestagswahlen davor. Doch: In den 1980er Jahren konnten noch Werte um die 90 Prozent erreicht werden.