Coronavirus in Niedersachsen Folgen und Informationen
Corona und die Folgen für Niedersachsen - ein Überblick

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Coronavirus: Alle Informationen aus Niedersachsen

Die Landesregierung in Niedersachsen droht: Sofern die Bevölkerung und insbesondere die Gastronomie den Coronavirus nicht ernst nimmt, drohen Bußgelder und Strafverfahren. Sollte sich zeigen, dass die jetzigen Maßnahmen nicht ausreichen, sei eine Ausgangsperre wahrscheinlich. Auch in Niedersachsen stiegen die Coronafälle zuletzt rasant an.
Update 23. März, 15:00 Uhr: Die neuen Vorgaben der Allgemeinverfügung Niedersachsens gelten sogar bis zum 18. April. Soziale Kontakte mit Personen, die nicht dem eigenen Haushalt angehören, sind auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Kontakte im öffentlichen Raum sind nur bei einem Mindestabstand von 1,5 Metern erlaubt. Zusammenkünfte sind auf die Anzahl von zwei Personen beschränkt. Sport ist unter Einhaltung der Vorgaben weiterhin auch draussen erlaubt. Hinzu kommen Sonderregelungen für wichtige Bereiche wie Grundversorgung, Medizin und Pflege. Nich notwendige Dienstleistungen wie Friseur oder Kosmetik sind untersagt, weil die Einhaltung des Mindestabstands unmöglich ist. Davon ausgenommen sind Optiker und Hörgeräteakustiker. Verstöße gegen die neuen Auflagen können mit Bußgeldern von bis 25.0000 Euro geahndet werden. Mittlerweile sind 1779 Menschen in Niedersachsen mit dem Coronavirus infiziert.

In Niedersachsen stieg die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten zuletzt auf 981 Personen an (19.3.). Das sind über 300 Fälle mehr als zum Vortag. Dabei griff auch Niedersachsen zu weitreichenden Maßnahmen, um die Epidemie einzudämmen. Neben Schulen und Kitas müssen auch Beherbergungsbetriebe und Restaurants schließen. Dennoch, so sagt die Landesregierung, sei der Ernst der Lage nicht überall in das Bewusstsein der Bevölkerung gedrungen. Sie rufen die Kommunen und deren Ordnungskräfte dazu auf, stärker durchzugreifen. Der Zugang zu den Nordseeinseln wurde unterdessen eingeschränkt.

Coronavirus Landkreise Niedersachsen
RKI Stand 24.03.2020 00:00 Uhr

Landesregierung macht sich wegen des Coronavirus Sorgen

Trotz härterer Auflagen ist die Landesregierung besorgt, dass der Coronavirus von der Bevölkerung immer noch nicht ernst genommen wird. So könne es nicht sein, dass Großeltern immer noch zusammen mit ihren Enkeln über den Wochenmarkt spazieren oder Menschen dicht an dicht in Schlangen anstehen, als würde nichts passieren, so Innenminister Pistorius. Es handle sich weder um eine Übung noch um ein Spiel. Er habe die Polizei angewiesen, ihre Präsenz im öffentlichen Raum zu erhöhen und bei Vergehen konsequent einzuschreiten. Auf Verstöße werde mit Strafverfahren und Bußgeldern reagiert. Einzelnen Gastronomiebetrieben könnte bei Missachtung der Vorgaben sogar dauerhaft die Schließung drohen. Ob eine Ausgangssperre nötig ist, werde sich am Wochenende zeigen.

Der Zugang zu Niedersachsens Inseln ist eingeschränkt

Gemeinsam mit den anderen norddeutschen Bundesländern, unterbindet das Land Niedersachsen den Zugang zu seinen Inseln. Ausgenommen von den Zugangsbeschränkungen sind nur Personen, die ihren ersten Wohnsitz auf den Inseln haben oder nachweislich auf ihnen arbeiten. Die Maßnahme wird damit begründet, dass die Gesundheitssysteme der Inseln auf eine größere Zahl von mit dem Coronavirus Infizierten nicht vorbereitet sind. Das gelte insbesondere auch für den Bereich der Intensivmedizin. Damit diene die Maßnahme sowohl dem Schutz der Inselbevölkerung als auch der Gäste. Urlauber sind außerdem aufgefordert, die Inseln sofort zu verlassen. 

Erst vor kurzem sagte Niedersachsens Ministerpräsident Weil noch, dass es für Niedersachsen die Chance gebe, den Verlauf relativ milde zu gestalten. Seitdem sind Niedersachsens Kitas, Hochschulen, Landesmuseen und Landestheater geschlossen. Der Einzelhandel ist nur insoweit eingeschränkt, dass die Versorgung der  Bürger gewährleistet bleibt. Für Beschäftigte aus den Bereichen Gesundheit, Medizin und öffentliche Sicherheit gibt es wie in anderen Bundesländern eine Notbetreuung. Gesundheitsministerin Reimann appellierte an die Beschäftigten: „Nutzen Sie die vorhandene Notfallbetreuung für Ihre Kinder und gehen Sie weiter zur Arbeit. Wir brauchen Sie! Wir brauchen Sie gerade jetzt mehr denn je!“