Daten, der Rohstoff des 21. Jahrhunderts

Staat, Wirtschaft und Gesellschaft sind sich nur unzureichend bewusst, dass wir dringend in eine umfassende Dateninfrastruktur investieren müssen.

Wir alle reden von Breitband. Aber das ist zu wenig. Was uns fehlt, ist eine umfassende Dateninfrastruktur, die Wirtschaft, Staat und Gesellschaft ins 21. Jahrhundert führt. Das Thema Daten als Ressourcen insbesondere für neue Geschäftsmodelle auch in Politik und Verwaltung zu betrachten, ist in den Behörden noch nicht genügend angekommen. Es sind aber die Daten, die Wirtschaft und Gesellschaft treiben werden. Auch der Staat muss hier stärker einsteigen.

Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Viele öffentliche Aufgaben können durch die Nutzung von Daten optimiert werden, ihre Servicequalität kann wesentlich erhöht werden. Besonders für die Themen Mobilität und Sicherheit ergeben sich neue Möglichkeiten. Hinzu kommt, das viele Aufgaben auch anderes organisiert werden können, nämlich raumübergreifend in Netzwerken. Das hat großen Einfluss auf die Verwaltungsstruktur.

Noch immer gibt es zu viele Sonntagsreden über Zusammenarbeit der Behörden und der Ebenen, jetzt geht es darum, an den Wochentagen das auch wirklich zu tun! Wir müssen von den Silos wegkommen - hin zu einer echten Netzwerkverwaltung. Unsere Verwaltungen müssen offnen sein für die Digitalisierung und das in allen Aufgabenbereichen, auch über die verschiedenen Ebenen hinweg.

Digitalisierung ist eine Baustelle der gesamten Verwaltung. Sie fordert besonders die Führung und Organisatoren neu heraus. Sie nimmt keine Rücksicht auf vorhandene Strukturen oder Hierarchien. Dienstleistungen müssen heute aus Blick des Kunden konfiguriert werden. Zeit und Ort der Dienstleistung bekommen mehr Bedeutung.

Die Analyse, Auswertung und Nutzung von Daten wird in der öffentlichen Verwaltung bisher nur halbherzig betrieben. Daten werden zur jeweiligen Aufgabenerfüllung gespeichert und genutzt. Eine 360 Grad-Betrachtung von Bürgern gibt es so gut wie nicht. Daraus Trends, oder eine Gesamtbetrachtung der Dienstleistungen verschiedener Behörden abzuleiten, ist bisher nicht Aufgabe der einzelnen Verwaltung. Wenn wir ein vorausschauendes Government praktizieren wollen, müssen wir Daten analysieren und Vorhersagen treffen können. Das gilt zum Beispiel für die Entwicklung von Szenarien in wichtigen Politikfelder. Beispiel: In welchen Stadtteilen zeigen sich Häufigkeiten in der Kriminalität? Wie können Verkehrsstaus prognostiziert werden, wenn neue Wohngebiete erschlossen werden? Wie können Wetterdaten dafür verwendet werden den Winterdienst besser zu organisieren? In der Tat: Datenanalytics wird zu einer wichtigen Aufgabe der Kommunen.

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