Die Deutsche Fernsehlotterie ist eine gemeinnützige Lotterie, die bei der Finanzierung von Projekten wie der Demografiewerkstatt mithilft. ©Gabriel Petrescu/123rf

Fernsehlotterie hilft bei Demografiewerkstatt

„Demografiewerkstatt Kommunen“ – so heißt ein aktuelles Projekt des Familienministeriums, das mit Geldern der Deutschen Fernsehlotterie finanziert wird. KOMMUNAL-Interview mit dem Geschäftsführer der Fernsehlotterie Christian Kipper.

KOMMUNAL: „Das Miteinander der Generationen fördern“ heißt ihr Slogan – worum konkret geht es Ihnen bei der Demografiewerkstatt? Christian Kipper: Expertenteams begleiten zwei Gemeinden, zwei Städte und vier Landkreise dabei, konkrete Handlungsansätze für den demografischen Wandel zu finden. Denn der Wandel vollzieht sich ja sehr unterschiedlich. Während in einer Kommune Krankenhäuser geschlossen werden müssen, wachsen andere Städte. Das spannende für uns ist, dass wir über die verschiedenen Pilotprojekte lernen, wie unterschiedlich Bedarfe sind. Das ist wichtig, wenn es um die Fortentwicklung auch unserer Förderkriterien geht. Denn auch wir müssen die Bedarfe möglichst genau kennen.

Christian Kipper ist Geschäftsführer der Deutschen Fernsehlotterie.

KOMMUNAL: Welche Rolle spielen denn für Sie die Kommunen vor Ort? Christian Kipper: Unser Ziel ist es,  das soziale Miteinander in unserer Gesellschaft über den Lotteriebetrieb zu fördern. Wir verkaufen Lose, bieten aber gleichzeitig die Motivation, auf diese Weise auch anderen Menschen zu helfen. Wir kümmern uns seit über 60 Jahren um die gesellschaftlichen Anliegen. Und die finden eben vor Ort in den Kommunen statt. Das war die Motivation, warum damals von den kommunalen Spitzenverbänden die Idee ausging, die Deutsche Fernsehlotterie und die Stiftung Deutsches Hilfswerk auf den Weg zu bringen. Daher helfen unsere Förderungen indirekt auch den Kommunen. KOMMUNAL: Indirekt heißt aber, über freie Träger und Wohlfahrtsverbände. Wie können die Verantwortlichen genau an Fördermittel kommen? Christian Kipper: Richtig, Kommunen können sich nicht direkt um die Gelder bewerben. Sie stehen aber in engem Dialog mit den Sozialpartnern vor Ort. Auf unserer Webseite gibt es eine Checkliste, ob ein spezielles Projekt förderfähig ist. Die Träger müssen gemeinnützig sein und sie brauchen unter anderem einen Projekt- sowie einen Kosten- und Finanzierungsplan. Grundsätzlich muss die Förderung vor Beginn einer Maßnahme beantragt werden und kann bis zu 300.000 Euro betragen. KOMMUNAL: Die Gefahr einer Spielsucht sehen Sie bei der Fernsehlotterie für Mitspieler nicht? Christian Kipper: Nein. Für gefährdete Menschen ist unser Spielsystem zu langsam, es fehlt der Kick. Suchtanreize entstehen durch schnelle Gewinnmöglichkeiten und hohe Gewinnanreize. Unsere Soziallotterie hilft seit über 60 Jahren suchtgefährdeten und kranken Menschen, sie ist keine Ursache dafür. Daher sollte die Politik hier stärker unterscheiden. INFO: Zur Demografiewerkstatt hat die Deutsche Fernsehlotterie ein Themen-Dossier online gestellt – zu finden unter: fernsehlotterie.de/microsite/demografischerwandel