Martinshorn der Feuerwehr Mettmann zu laut - Anzeige
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Martinshorn zu laut? Anwohner drohen Feuerwehr mit Anzeige

Anwohner der nordrhein-westfälischen Kreisstadt Mettmann drohen der Feuerwehr mit einer Anzeige, weil ihnen das Martinshorn zu laut ist. Nun spricht das ganze Internet über den Vorfall - und die Feuerwehr erhält großen Zuspruch.

In Mettmann haben Anwohner der Feuerwehr mit einer Anzeige gedroht – weil die Rettunskräfte mit Martinshorn zum Einsatz gefahren sind.

Auslöser dafür war ein Feuerwehreinsatz am Abend. Es wurde ein Hochhausbrand gemeldet, weshalb die Wehr mit großer Mannschaft und Martinshorn ausrückte. Vor Ort allerdings fanden die Feuerwehrmitglieder heraus, dass nur Essen angebrannt war. Also fuhr die Truppe relativ schnell wieder zurück.

Etwas später erhielt die Feuerwehr jedoch eine E-Mail, die sie nun auf Facebook veröffentlicht hat: „Sollte jetzt noch ein einziges Mal die Einsatzfahrzeuge in der lautesten Sirenenfrequenz durch die Innenstadt fahren, obwohl weder an der Kreuzung im Zentrum noch in der Bahnstraße noch in der verkehrsberuhigten Breite Straße weder Auto noch Fußgänger unterwegs waren (in Bild und Ton festgehalten), erstatten wir in Wohngemeinschaft von den betreffenden Bewohnern Anzeige wegen Körperverletzung.“

Feuerwehr: Martinshorn macht die Anwohner "krank"

Die Feuerwehrmitglieder wurden zudem als „Wilde“ bezeichnet, die noch einmal „auf den Einsatz der Martinshörner“ geschult werden sollten. Unterschrieben war die E-Mail mit „die kranken Anwohner“.

Der Feuerwehrchef erklärte, dass es nicht bei dieser einen E-Mail blieb, sondern dass ihn am Wochenende direkt eine zweite erreichte. Diese enthielt einen ähnlichen Wortlaut und war ebenfalls unterschrieben mit die „kranken Anwohner“.

Allerdings wurde diese von einem namentlichen Account verschickt. Ob die beiden E-Mails im Zusammenhang stehen, konnte der Feuerwehrchef jedoch nicht sagen.

Auf Facebook erhielt die Feuerwehr viel Unterstützung - auch von anderen Feuerwehrmitgliedern.

Zum Beispiel:

  • Da fehlen einem echt die Worte! Aufmunternde Grüße an alle „wilden“ Feuerwehrleute!“
  • „Die Welt wird immer verrückter, die sollten froh sein das es überhaupt Menschen gibt die diesen Job machen ob Beruflich oder freiwillig und jeden Tag ihr Leben auf Spiel setzen um Menschen zu retten.“
  • "Sehr geehrter Verfasser dieser E-Mail. Ich hoffe, dass es Ihnen immer gut geht und es nie bei Ihnen zu einem „Zwischenfall“ kommt, wo Sie oder Ihre Angehörigen oder Ihre Mitbewohner oder Nachbarn die Hilfe der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes benötigen. Sollte es doch so sein, dann werden Sie nichts lieber sehen oder hören als das Blaulicht und das dazugehörige Martinhorn der Rettungskräfte, die allen dann den Allerwertesten retten und das teilweise freiwillig und in der Freizeit. Beste Grüße von einem ehrenamtlichen Feuerwehrmann aus Ratingen.
  • „Ich hoffe ihr habt mit dem Urteil vom Verwaltungsgericht Kassel aus dem Jahr 2018 geantwortet. Dort wurde entschieden, dass das Martinshorn keine Lärmbelästigung ist. Somit können die Anwohner euch so oft wie sie wollen Anzeigen, erreichen werden die Anwohner nichts damit. :D“
  • Das Problem ist wenn dann doch jemand unterwegs ist und die in die Karre läuft oder fährt und du hast nicht Horn und Blaulicht in Verbindung angehabt, zählt es nicht beim Unfall! Und auch Sonntags morgens um 5:30 Uhr laufen Leute auf der Straße rum oder fahren.

Feuerwehr in Mettmann Anzeige
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Auch von Njema Drammeh