Freibad Niederwinkling kostenlos und solarbetrieben
Das Freibad in Niederwinkling ist auch an bewölkten Tagen angenehm warm zum Schwimmen.
© Kommunalunternehmen NIederwinkling

Energie

Solar beheiztes Freibad - und auch noch kostenloser Eintritt

Die Gemeinde Niederwinkling im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen hat ein ganz besonderes Freibad: Es wird solar beheizt. Dadurch lässt sich das Wasser um einiges erwärmen. Und der Eintritt ist auch noch kostenlos! Und: Alle Grundschulkinder lernen hier schwimmen. KOMMUNAL wollte wissen, wie die Kommune das alles stemmt.

Ein eigenes Freibad in der Gemeinde. Das wünschen sich viele Bürger. Doch immer mehr Kommunen leisten sich dieses Angebot nicht mehr. Schwimmbäder sind aufwändig zu betreiben und kosten viel Geld.  Das 2800 Einwohner zählende Niederwinkling bietet nicht nur das Vergnügen, am Ort zu baden. Erwachsene und Kinder dürfen auch kostenlos rein. "Der Gemeinderat hat das nach der grundlegenden Sanierung 2009 so entschieden", berichtet der Geschäftsführer des Kommunalunternehmens, Christian Pfeffer. Damals war auch die Liegewiese neu gestaltet worden. Mit Liegeflächen aus Holz und Sonnensegeln. Modernisiert wurde auch das Kinderplanschbecken. Die Gemeinde richtete zudem die Parkplätze her.

Seit Sanierung kostenloser Eintritt ins Freibad

Zuvor kostete der Eintritt 2 Euro. Hätte man nicht gerade nach der teuren Sanierung den Eintritt erhöhen sollen? "Dann wäre das Freibad vielleicht nicht mehr so gut angenommen worden", sagt Pfeffer. "Und schon so hätten die Einnahmen den Aufwand, den Eintritt zu kassieren und zu kontrollieren, nicht gerechtfertigt." Die Gemeinde will und kann sich das Angebot für die Bürger leisten. "Wir sind nicht arm", betont der Geschäftsführer des gemeindlichen Kommunalunternehmens. Gutgehende Betriebe am Ort sorgen dafür, dass die Marktgemeinde auskömmlich Gewerbesteuern einnimmt.

Solar beheizt - um fünf Grad wärmer

Doch nicht nur der freie Eintritt ist etwas Besonderes: Das Schwimmbad wird über sogenannte Absorber-Platten solar beheizt. Die Absorberanlage befindet sich am Dach des Betriebsgebäudes und erwärmt über die technische Vorrichtung das Beckenwasser für das Kinderbecken und des Schwimmerbecken. Installiert wurde diese Anlage bereits 2008/2009 mit der Generalsanierung des Freibades. "Aktuell beträgt die Wassertemperatur 25 Grad. Mittels dieser Anlage ist das Wasser durch die Anlage um etwa 5 Grad  wärmer", erläutert Pfeffer den Effekt. Die Anlage wird durch das  Bauhofteam  betreut. Ehrenamtliche Helfer unterstützen beim Betriebsablauf und bei den sicherheitstechnischen Voraussetzungen.

Solarplatten im Freibad Niederwinkling
 Das Schwimmbad wird über sogenannte Absorber-Platten solar beheizt.

Niederwinklinger Kinder lernen schwimmen

Und noch eine gute Erfolgsnachricht gibt es: "Bei uns lernen alle Grundschulkinder schwimmen", sagt Pfeffer. Die BRK-Wasserwacht biete jedes Jahr einen Schwimmkurs an. Erst kürzlich wieder  lernten die Kinder in drei Gruppen schwimmen. Die Helfer brachten insgesamt 640 ehrenamtliche Stunden für den diesjährigen Schwimmkurs auf. Bürgermeister Ludwig Waas gratulierte den Kindern zum Frühschwimmer-Abzeichen, dem Seepferdchen.

Kinderbecken Niederwinkling
Das Kinder(plansch)becken im Freibad Niederwinkling für die ganz Kleinen.

Freibad in Hofbieber bekommt Solaranlage

Auch der Luftkurort Hofbieber im Landkreis Fulda in Hessen setzt auf stromsparende neue Technik: Im Freibad Bieberstein werden die Umwälzpumpen erneuert, und eine Photovoltaikanlage soll auf dem Funktions- und Sanitärgebäude die Stromkosten senken. Mit mehr als 146.000 Euro fördert das Land Hessen die Solaranlage und  den Einbau der modernen Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Beheizung des Beckenwassers im Freibad.

Die Solaranlage wird auf einer Freifläche nördlich des Schwimmbadgeländes installiert. So könne sie optimal die Sonnenstrahlung aufnehmen und das Badewasser erwärmen, so dass die Energiekosten deutlich reduziert werden können. Mit etwa 63 Prozent soll sie einen erheblichen Anteil des benötigten Wärmebedarfs decken. Zusätzlich verringern die Solaranlage und die Luft-Wasser-Wärmepumpe die jährlichen CO2 Emissionen des Freibads um 15 Tonnen.  Hessen unterstützt die Kommunen bei der Umrüstung- und Erweiterung von Solaranlagen und Energieeffizienzmaßnahmen in kommunalen Freibädern. Das Land trägt 56 Prozent der Kosten bei den Energieeffizienzmaßnahmen im Freibad Bieberstein Zuschlag in Höhe von zehn Prozent, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

Fotocredits: Freibad und Anlage: Kommunales Unternehmen Niederwinkling