Katastrophenfall
Hochwasser: Extreme Gefahr in vielen Kommunen
Aktualisiert am 3. Juni 2024
Dramatische Szenen spielten sich an diesem Wochenende in den Hochwasser-Einsatzgebieten ab: Der 42-jährige vermisste Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Ehrenberg-Pfaffenhofen konnte von Angehörigen der Wasserwacht am Sonntag um 2.20 Uhr nur mehr tot geborgen werden. Das Schlauchboot, in dem er mit drei Kameraden saß, war am Samstag gegen 23.30 Uhr gekentert. Die Männer wollten mehrere Menschen aus einem vom Wasser umspülten Haus retten. Ein Feuerwehrmann wird immer noch vermisst. Eine 43-Jährige ist im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ums Leben gekommen. Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, ist die Frau im Keller eines Mehrfamilienhauses von den Fluten überrascht worden. In einem Haus im baden-württembergischen Schorndorf im Rems-Murr-Kreis sind die Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden worden.
Hochwasser: Tausende Menschen von Evakuierung betroffen
In Bayern sind laut Innenministerium bislang mindestens 3.000 Menschen von Evakuierungen aus Hochwasser-Gebieten betroffen. Etwa 20.000 Kräfte sind im Hochwasser-Einsatz. Die Bundeswehr hat mehr als 800 Soldaten in die bayerischen Hochwassergebiete geschickt.
Wieder einmal zeigt sich, wie gefährlich auch kleine Zuflüsse bei Hochwasser werden können. Die Donau-Zuflüsse Günz, Mindel, Zusam, Schmutter, Paar, Abens sowie Ilm und Ampe zeigten hohe Wasserstände und traten zum Teil über.
Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm war der Fluss Paar, das ist ein Nebenfluss der Donau, so stark angeschwollen, dass ein Damm in der Gemeinde Baar-Ebenhausen an zwei Stellen brach. Es kam in Bayern zu weiteren Dammbrüchen.
Damm gebrochen, Stromausfälle, Autobahn gesperrt
Das Hochwasser hat auch Auswirkungen auf den Verkehr: So war am Sonntagnachmittag die Autobahn A 9 zwischen Allershausen und Ingolstadt auf einer Länge von etwa 50 Kilometern gesperrt. Mehrere Fernverkehrsstrecken waren auch am Montag noch im Süden betroffen. Die Zugbindung wurde aufgehoben.
Die Überschwemmungen in Bayern haben in mehreren Landkreisen Stromausfälle verursacht. Betroffen waren Kommunen in den Landkreisen Günzburg, Augsburg, Dillingen und Unterallgäu. Im Markt Reichertshofen im Landkreis Pfaffenhofen gab es überhaupt keinen Strom. Die Kommune war vom Stromausfall komplett betroffen. Hier finden Sie die aktuellen Meldungen zur Hochwasser-Situation im Landkreis Pfaffenhofen.
Katastrophenfall in mehreren Kommunen ausgerufen
Wegen des Hochwassers hat Landrat Martin Neumeyer den Katastrophenfall für den Landkreis Kelheim ausgerufen. Auch im oberbayerischen Landkreis Dachau gilt seit der Nacht der Katastrophenfall. Auch im oberbayerischen Landkreis Dachau gilt seit der Nacht der Katastrophenfall. Landrat Stefan Löwl hat sich dazu wegen der kritischen Hochwasser-Entwicklung in der Gemeinde Petershausen und der angespannten Lage in anderen Gemeinden entschieden. Der Schritt ist laut Landratsamt notwendig geworden, da die örtlichen Kräfte nicht mehr ausreichten, um die zahllosen Einsatzstellen in den kommenden Stunden abarbeiten zu können. Mit der Ausrufung des Katastrophenfalls können Hilfeleistungen auch überörtlich in den Landkreis geschickt werden. Auch Regensburg rief den Katastrophenfall aus.
Digitale Warnmeldungen an die Bürger
Die Warnmeldungen scheinen funktioniert zu haben. So schrillte auf den Handys der Alarm. In Ingolstadt gab es am Sonntagnachmittag die Warnung: Extreme Gefahr! Aufgrund der drohenden Überflutung des Naherholungsgebietes Baggersee/Roter Gries mit dem Restaurant Seehaus, dem Wildpark, dem Kreisfischereiverein und dem Areal des Stadtjugendrings in den nächsten Stunden wurde die Bevölkerung "dringend aufgefordert, den betroffenen Bereich unverzüglich zu verlassen".
Schule fällt wegen Hochwasser aus
In einigen Landkreisen Bayerns fällt wegen des Hochwassers teilweise der Präsenzunterricht aus. Dazu zählen laut bayerischem Kultusministerium aktuell die Landkreise Pfaffenhofen an der Ilm, Aichach-Friedberg, Neuburg-Schrobenhausen, Freising und Fürstenfeldbruck, wie das ZDF berichtet.
Passau: Plätze stehen unter Wasser
Der Pegelstand der Donau stieg am Sonntag auf mehr als 7,70 Meter, wie der Hochwassernachrichtendienst mitteilte. Inzwischen ist die Altstadt für den Autoverkehr weitgehend gesperrt worden.
Baden-Württemberg: Hunderte Helfer im Einsatz
In Baden-Württemberg sind Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Deutschem Roten Kreuz sind im Dauereinsatz. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann nannte die Hochwasserlage im Südwesten angespannt. "Wir haben es mit einer sehr herausfordernden Situation zu tun, die noch nicht überstanden ist."
Der andauernde Regen hat in Gaggenau-Michelbach nach Angaben der Stadt mehrere kleinere Hangabrutsche ausgelöst. in den Landkreisen der Region Stuttgart zu überschwemmten Straßen, vollgelaufenen Kellern und Dauereinsätzen der Feuerwehr. Besonders betroffen ist der Landkreis Göppingen.
