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Der Hund als treuer Begleiter ist unterschiedlich teuer.
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Hundesteuer 2025: Wo Hundehalter am meisten zahlen – und wo es besonders günstig ist

Für viele Kommunen ist die Hundesteuer ein wichtiger Haushaltsposten – doch wie viel wird wo verlangt? Eine aktuelle Auswertung zeigt: Die Unterschiede sind enorm. Welche Städte ihre Sätze erhöht haben, wo Entlastungen beschlossen wurden und wie sich die Einnahmen 2025 entwickeln

Hunde sind für viele mehr als nur Haustiere – sie sind Familienmitglieder, Seelentröster, Sportpartner und Spielkameraden. Doch wer in Deutschland einen Hund hält, muss nicht nur Gassi gehen, sondern auch zahlen: Die Hundesteuer ist eine kommunale Abgabe – und sie fällt von Stadt zu Stadt höchst unterschiedlich aus. Ein Magazin hat jetzt die Hundesteuerdaten aus 395 deutschen Städten mit über 30.000 Einwohnern analysiert – für Erst-, Zweit- und sogenannte gefährliche Hunde. Grundlage waren die jeweils aktuellen Hundesteuersatzungen der Kommunen mit dem Stand Anfang 2024 und Februar 2025. Das Ergebnis: ein Flickenteppich mit teils drastischen Steuerunterschieden – und spürbaren Erhöhungen in vielen Kommunen. 

Die höchste Hundesteuer, die niedrigste Hundesteuer

Mainz bleibt 2025 die teuerste Stadt für Hundebesitzer. Die Hundesteuer beträgt dort 186 Euro pro Jahr für den ersten Hund. Dahinter folgen die Städte Hagen und Wiesbaden mit jeweils 180 Euro Hundesteuer. Und wo müssen Hundebesitzer am wenigsten Steuer zahlen? In Ahlen wird gar keine Hundesteuer fällig. Winsen an der Luhe verlangt nur 24 Euro jährlich für den ersten Hund. Auch in Deggendorf und Neumarkt in der Oberpfalz ist es günstig für Hundebesitzer: Sie zahlen 25 Euro pro Jahr an Hundesteuer. Passau ist mit 30 Euro auch immer noch günstig dabei. Insgesamt zahlen Hundeliebhaber in 16 Kommunen Deutschlands weniger als 50 Euro bei einem Hund.

Wo sich die Hundesteuer verdoppelt hat

Vor allem in Bayern und Nordrhein-Westfalen müssen Hundehalter jetzt deutlich tiefer in die Tasche greifen. In Landshut wurde die Steuer für den ersten Hund von 30 auf 60 Euro verdoppelt. Auch Bocholt legte um 100 Prozent zu, von 42 auf 84 Euro. In Löhne stieg die Steuer von 40 auf 78 Euro – ein Anstieg von 95 Prozent. In Gütersloh ging es von 70 auf 120 Euro – satte 71 Prozent mehr. Insgesamt haben 36 Städte ihre Hundesteuer erhöht, das entspricht rund 9 Prozent aller untersuchten Städte.

Doch es gibt auch Lichtblicke: In Lage (NRW) sank die Steuer um 37 Prozent – von 120 auf 75 Euro. In Zwickau dürfen sich Hundehalter über eine Reduktion von 10 Prozent freuen, in Merzig um 4 Prozent.

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Zweiter Hund, doppelte Belastung? 

Die Steuer für einen zweiten Hund fällt bundesweit sehr unterschiedlich aus. Während im Durchschnitt rund 140 Euro fällig werden, sind die Unterschiede erheblich. Am teuersten ist es in Ludwigsburg mit 312 Euro, gefolgt von Wuppertal und Schorndorf mit je 288 Euro. Kirchheim unter Teck verlangt 282 Euro, Esslingen am Neckar 264 Euro.

Deutlich günstiger ist es in Passau – dort bleibt es bei 30 Euro für den zweiten Hund. Auch in Deggendorf und Neumarkt in der Oberpfalz sind es nur 40 Euro. Winsen an der Luhe und Straubing fordern 48 beziehungsweise 50 Euro.

Massive Steuererhöhungen für Zweithunde gab es in Bocholt (von 60 auf 108 Euro, +80 Prozent), Landshut (von 50 auf 90 Euro, ebenfalls +80 Prozent) und Gütersloh (von 90 auf 140 Euro, +55 Prozent). Auch hier gibt es Gegenbeispiele: In Lage sank die Steuer für den zweiten Hund um 48 Prozent, in Bad Hersfeld um 28 Prozent, in Borken um 12 Prozent.

Gefährliche Hunde – teuer besteuert

Besonders hohe Steuersätze gelten für sogenannte gefährliche Hunde – also solche, die nach landesrechtlichen Regelungen als besonders aggressiv oder potenziell gefährlich eingestuft sind. Von den 395 Städten erheben 183 eine Sondersteuer für diese Hunde – mit teils drastischen Unterschieden.

Bretten: Höchste Steuer für gefährlich eingestuften Hund

Die höchste Steuer für als gefährlich eingestufte Hunde fällt in Bretten an: 1.660 Euro jährlich. In Monheim am Rhein sind es 1.440 Euro, in Solingen 1.200 Euro. Auch Siegburg (1.100 Euro), Remscheid (1.020 Euro), Wuppertal, Rostock und Neuburg an der Donau (jeweils 1.000 Euro) bewegen sich auf hohem Niveau.

Deutlich günstiger ist es in Marburg und Ganderkesee – hier werden nur 120 Euro fällig. Bad Kreuznach verlangt 108 Euro, St. Ingbert 156 Euro. Selbst große Städte unterscheiden sich stark: München erhebt 800 Euro, Hamburg 600 Euro.

Die Steuerentwicklung zeigt ebenfalls Bewegung. In Landshut wurde die Steuer für gefährliche Hunde um 75 Prozent erhöht (von 400 auf 700 Euro). In Monheim am Rhein stieg sie von 960 auf 1.440 Euro (+50 Prozent). Doch auch hier gibt es Rückgänge: Magdeburg senkte die Steuer um 77 Prozent (von 500 auf 114 Euro), Geesthacht um 31 Prozent (von 320 auf 220 Euro).

Warum überhaupt eine Hundesteuer?

Die Hundesteuer ist eine der ältesten kommunalen Abgaben Deutschlands. Offiziell dient sie der Regulierung der Hundehaltung – in der Praxis ist sie jedoch auch eine verlässliche Einnahmequelle für die Kommunen. Genutzt wird sie unter anderem für Reinigungskosten im öffentlichen Raum oder zur Finanzierung von Tierschutzmaßnahmen. Kritiker bemängeln, dass es keine Steuer auf Katzen oder andere Haustiere gibt und fordern eine gerechtere Verteilung.

Fazit: Der Wohnort entscheidet

Wer einen Hund hält oder halten möchte, sollte die Hundesteuer im Blick behalten – sie kann je nach Kommune ein erheblicher Kostenfaktor sein. Während in Städten wie Winsen an der Luhe oder Ahlen unter 25 Euro für den ersten Hund fällig werden, müssen Hundehalter in Mainz, Hagen oder Wiesbaden bis zu 186 Euro im Jahr zahlen. Auch die Zweithundesteuer und insbesondere die Abgabe für gefährliche Hunde schwanken stark – mit Spitzenwerten bis zu 1.660 Euro.