Impfzentrum Ingolstadt
Dieses Impfzentrum im Zentrum Ingolstadt ist geschlossen.
© Gudrun Mallwitz

Impfungen und Impfpflicht

Die neuen Pläne in der Corona-Politik

Schaffen die Arztpraxen und Impfstellen die geforderten Impfungen? Ein Überblick, wo geimpft wird - über Termin und ohne Anmeldung. Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Mittwoch weitere Schritte angekündigt, wie die Ampel-Koalition Deutschland durch den Corona-Winter bringen will. Mit einem Krisenstab im Bundeskanzleramt, mit einer Ausweitung der Impfmöglichkeiten und einer Impfpflicht für Pflegekräfte. Auch auch eine allgemeine Impfpflicht hat Scholz nicht ausgeschlossen.
Aktualisiert am 24. November

Die künftige Ampel-Koalition will einen ständigen Bund-Länder-Corona-Krisenstab im Bundeskanzleramt einrichten. Dies kündigte der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch vor der Vorstellung des Koalitionsvertrags von SPD, Grüne und FDP an. Eine Expertengruppe aus Virologen, Soziologen und Epidemiologen soll die Corona-Lage täglich beurteilen. Um die Impfungen weiter voranzubringen, sollen die Kapazitäten der Impfzentren ausgeweitet werden und mobile Teams in den Städten und Gemeinden unterwegs sein. Eingebunden werden sollen laut Scholz auch die Apotheken und Bundeswehrteams. Er sprach sich für eine Impfpflicht in bestimmten Berufsgruppen aus. "In Einrichtungen, in denen besonders vulnerable Gruppen betreut werden, sollten wir die Impfung verpflichtend machen," so Scholz. Er kündigte an, dass Pflegekräfte wegen der besonderen Belastungen in der Corona-Krise eine Bonuszahlung erhalten sollen. Die Ampelkoalition werde dafür  "erst einmal eine Milliarde Euro bereitstellen".

Am Dienstag hatte die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Treffen mit den künftigen Koalitionären deutlich gemacht, Deutschland sei auf dem Weg in eine noch nie dagewesene Notlage. Der Ruf nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht wird immer lauter, doch die Koalitionäre müssten zuerst dafür sorgen, dass dafür auch die Kapazitäten für die Impfungen bereit stehen.

Kampf um die Impftermine

Der Ansturm auf freie Impftermine ist enorm: "Seien Sie solidarisch, gehen Sie endlich zum Impfen." Solche eindringlichen Appelle der Politiker auf dem Höhepunkt der Corona-Krise sorgen bei Menschen, die sich derzeit um einen Impftermin bemühen, für Ratlosigkeit und Verärgerung. Die Impfzentren waren im Sommer geschlossen worden, wer jetzt einen Termin für eine Auffrischungsimpfung bei einem Impfzentrum wie zum Beispiel in Berlin bekommen will, dem wird der nächste freie Termin für Januar vorgeschlagen. Die Hausärzte werden mit Anfragen überhäuft - bei vielen sind keine Termine mehr in diesem Jahr zu bekommen. Oder es heißt bei Impfaktionen ohne Termine stundenlang Schlange stehen. Um die Kapazitäten hochzufahren, fehlt vielerorts das Personal.

Wo gibt es Impftermine?

Bund und Länder haben bei ihrer Konferenz vorige Woche beschlossen, die Impfangebote massiv auszuweiten. Denn es sollen in den nächsten Wochen nicht nur Erst- und Zweitimpfungen durchgeführt werden, sondern in kurzer Zeit auch Millionen Auffrischungsimpfungen. Über mobile Impfteams, Impfzentren, Krankenhäuser, niedrigschwellige Angebote, Arztpraxen,  Betriebsärzte und  Ärzte der Gesundheitsämter, wie es in dem Beschluss der Ministerpräsidenten heißt.  Auch für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren soll möglichst rasch eine Impfung angeboten werden. Die Impfberatung soll ausgeweitet werden. Der Bund sagt zu, die Impfzentren und andere über die Länder organisierte Impfmöglichkeiten weiter in der bisherigen Weise bis 31. Mai 2022 finanziell zu unterstützen.

In kurzer Zeit müssen jetzt in Deutschland Millionen Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt für alle Geimpften ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung sechs Monate nach der letzten Impfung, frühestens nach 5 Monaten bei Verfügbarkeit von Impfstoff. Vereinbart ist, dass die Länder in Abstimmung mit den Kommunen die erforderlichen Kapazitäten schaffen, um gemeinsam mit dem Regelsystem der niedergelassenen Ärzte jedem Impfwilligen spätestens 6 Monate nach der Zweitimpfung ein Angebot für eine Auffrischungsimpfung zu machen.  

Ein nationaler Kraftakt, wie die Länderchefs betonen.  Auch die niedergelassenen  Ärzte sowie die Betriebsärzte sollen intensiv „Booster“-Impfungen anbieten. Die Länder werden alle Bürgerinnen und Bürger über 18 Jahre in geeigneter Weise zur „Booster“-Impfung aufrufen, heißt es. Es sollen zunächst alle über 60-Jährigen gezielt angeschrieben werden.

Berlin: Impftermine online telefonisch und spontan

 Bei den Auffrischungsimpfungen  liegt Berlin im Bundesvergleich weit vorne. Erst- und Zweitimpfungen wie auch Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus werden von niedergelassenen Ärzten und Betriebsärzten durchgeführt. Zwei Impfzentren sind geöffnet, dazu kommen Impfbusse und weiteren Impfstellen der Mobilen Impfteams. Die Auffrischimpfung in den landeseigenen Impfzentren und Impfstellen ist seit dem 18. November mindestens fünf Monate nach der vollständigen Impfung möglich. Alle senatseigenen Impf-Orte können in der Regel spontan aufgesucht werden. In den beiden Corona-Impfzentren empfiehlt es sich, online oder telefonisch unter (030) 9028 2200 einen Impftermin zu vereinbaren, um Wartezeiten zu reduzieren. Eine Übersicht der Impfmöglichkeiten in Berlin ist hier zu finden. Die Auslastung der Impfzentren wird aktuell über  "Wir helfen Berlin" angezeigt. Weitere Infos.

Impfen in Brandenburg

Bei einem Impfgipfel in  Brandenburg nach den Beschlüssen von Bund und Ländern haben Ministerpräsident Dietmar Woidke und die zuständigen Minister verabredet, die Impfkapazitäten im Land massiv auszubauen. An der Beratung nahmen auch Vertreter der Landkreise, der kreisfreien Städte und der Kassenärztlichen Vereinigung teil. Pro Woche sollen 160.000 Impfungen und damit bis zu einer Million Impfungen bis Ende des Jahres durchgeführt werden, teilte die Landesregierung mit. Brandenburg liegt beim Impfen bislang immer noch hinter anderen Bundesländern zurück. Hier geht es zu Terminen und derzeitigen Impfmöglichkeiten im Land Brandenburg.

Bayern will Impfangebote ausweiten

In Bayern können die Menschen ohne Termin beim Impfzentrum vorbeikommen. Impfwillige können aber auch einen festen Impftermin mit den Impfzentren zu vereinbaren. 81 Impfzentren als Basis für 230 mobile Teams sollen wieder aus dem "Stand-by-Betrieb" geholt werden, wie das Landesgesundheitsministerium mitteilte. Weitere Informationen. Hier finden Sie die Kontaktdaten  der Impfzentren. Außerdem kann bei der  bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116 117  angerufen werden. Die Hotline verbindet dann mit dem zuständigen Impfzentrum. Sie ist erreichbar von 8 bis 22 Uhr an sieben Tagen in der Woche. Außerdem gibt es Impfaktionen wie eine "Spritztour mit dem Bus" oder "Impfen im Kinder- und Jugendtreff" Die  bayernweite Übersicht über die Impfaktionen.

Impfmöglichkeiten Baden-Württemberg

Seitdem die Impfzentren in Baden-Württemberg zum 30. September geschlossen haben, impfen hier  vor allem die niedergelassenen Ärzte. Ursprünglich war geplant, für eine Übergangszeit von drei Monaten zusätzlich regional verteilt 30 Mobile Impfteams einzusetzen. Dies wird nun wohl ausgeweitet. Hier finden Sie eine Übersicht über die derzeitigen Impfmöglichkeiten in Baden-Württemberg. Weitere wichtige Informationen zum Impfen in Baden-Württemberg! Weitere Impfangebote.

Impfzentren in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz sind am Mittwoch acht  der einst 32 Impfzentren wieder in Betrieb gegangen. Aktuell können Impfwillige sich in folgenden Impfzentren in Rheinland-Pfalz für einen Termin anmelden, allerdings ist der Andrang riesig.

  • Impfzentrum Germersheim/Südpfalz
  • Impfzentrum Kaiserslautern
  • Impfzentrum Koblenz
  • Impfzentrum Ludwigshafen
  • Impfzentrum Mainz-Bingen
  • Impfzentrum Neustadt
  • Impfzentrum Rhein-Lahn-Kreis
  • Impfzentrum Trier.

Eine Übersicht über die Auslastung finden Sie hier.

Weitere Informationen zu Impfmöglichkeiten in Rheinland-Pfalz.

Mobile Impfungen in Nordrhein-Westfalen

Um in Nordrhein-Westfalen schneller die Auffrischungsimpfungen durchführen zu können, sollen in den Kreisen und kreisfreien Städten weitere mobile Impfungen sowie zusätzliche Impfstellen geschaffen werden – ergänzend zu den Impfungen der niedergelassenen Ärzteschaft. Dies hat das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium den Kreisen und kreisfreien Städten per Erlass mitgeteilt. Diese ergänzenden Impfangebote können sowohl für Erst- und Zweitimpfungen als auch für Auffrischungsimpfungen aufgesucht werden. Die Kreise und kreisfreien Städte sollen bei der Ausgestaltung ihrer Angebote sicherstellen, dass eine ausreichende lokale Verteilung gewährleistet ist, um möglichst wohnortnahe Impfangebote in den Städten und Gemeinden zu unterbreiten.Die Übersicht über die Impfstandorte und weitere Informationen.

Impfen ohne Termin in Sachsen

In Sachsen ist Impfen ohne vorherige Anmeldung möglich. Die vom Deutschen Roten Kreuz koordinierten Vor-Ort-Aktionen in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen finden unter anderem in Rathäusern, Stadtteilen, auf zentralen Plätzen, in Einkaufszentren und Freizeiteinrichtungen sowie bei größeren Veranstaltungen statt. Hier finden Sie diese Impfaktions-Termine.

Sachsen-Anhalt: Die Impfmöglichkeiten

In Sachsen-Anhalt impfen vor allem die niedergelassenen Ärzte. In den Landkreisen und kreisfreien Städten sind zudem mobile Impfteams im Einsatz. Zudem werden niedrigschwellige Impfangebote ohne Termin an ausgewählten Orten wie Einkaufszentren angeboten. Eine Übersicht über die offene Impfaktionen im Land Sachsen-Anhalt! Die Termine werden laut Landesregierung von den Landkreisen und kreisfreien Städten organisiert.  Hier finden Sie bei der Kassenärztlichen Vereinigung eine Liste mit Ärzten, die auch Impfungen für Nicht-Patienten anbieten. 

Thüringen: Impfaktionen "Endspurt"

In Thüringen sind die Impfaktionen mit Endspurt überschrieben. Die Liste mit offenen Impfaktionen im Land. Weitere Informationen zum Impfen in Thüringen. Der  Impftermin kann  in einer Impfstelle oder einem Impfzentrum auch telefonisch vereinbart werden unter 03643/4950490.  Die Termine sind unabhängig vom Wohnort überall buchbar. Welcher Impfstoff zur Verfügung steht, ist bei der Terminbuchung bei der Auswahl der Impfstelle oder des Impfzentrums zu sehen. So funktioniert die Terminvergabe.

Impfstützpunkte in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es mehrere Impfstützpunkte. Die Liste finden Sie hier. Die Landkreise und kreisfreien Städte bieten  Gelegenheiten zu Impfungen ohne Termin auch an ungewöhnlichen Orten an. Informationen dazu auf der Impfaktionsseite des Corona-Impfportals MV oder den Internetseiten der Landkreise und kreisfreien Städte.

Schleswig-Holstein: Hohe Nachfrage beim Impfen

In Schleswig-Holstein gibt es neben den Impfmöglichkeiten bei Ärzten in den Praxen offener Impfaktionen. Hier finden Sie die Informationen. Auf der Homepage der Landesregierung heißt es aktuell: "Aufgrund der hohen Nachfrage müssen Sie sich bei offenen Impfaktionen jedoch auf Wartezeiten einstellen und es kann vorkommen, dass nicht alle Personen geimpft werden können. Die Beteiligten arbeiten an einer zusätzlichen Ausweitung der Angebote."

Hamburg Impftermine online buchen

In Hamburg sind die erste Anlaufstelle für eine Impfung die Praxen der niedergelassenen Ärzteschaft. Wer die Auffrischungsimpfung benötigt, aber nicht in einer Arztpraxis erhalten kann, kann auf die zusätzlichen Angebote der Stadt Hamburg zurückgreifen. Die städtischen Impfangebote zum Beispiel in Krankenhäusern sowie im Zentrum für Impfmedizin des Instituts für Hygiene und Umwelt werden erheblich ausgeweitet. Es sollen  sechs zusätzliche Impfstellen eingerichtet werden und die mobilen Teams werden aufgestockt. Um Wartezeiten zu vermeiden, wird empfohlen, grundsätzlich einen Termin online zu buchen. Alle Informationen.

Bremen: Impfstellen im Überblick

In Bremen werden Erstimpfung, Zweitimpfung und Auffrischungsimpfungen bei den Impfstellen, in der Impfpraxis in Bremerhaven sowie den Einsätzen der Impftrucks in Bremen angeboten. Alle Impfstellen mit Öffnungszeiten finden Sie hier.

Niedersachsen: Mobilie Impfteams

In Niedersachsen ist der Betrieb der Impfzentren vollständig auf mobile Impfteams umgestellt. Es impfen auch die Ärzte in den Praxen und in den Betrieben. Hier finden Sie Informationen. Die Impfhotline des Landes rudn um Fragen der Corona-Impfung  hat die Nummer 0511 120 6000 (Montag bis Freitag 9 bis 16.30 Uhr).  Informationen zum Impfen in Niedersachsen, weitere Infos finden Sie hier. Fragen und Antworten!

Termine für Auffrischungsimpfung im Saarland

Im Saarland werden die mobilen Impfangebote in erster Linie für Erst- und Zweitimpfungen angeboten. Die Booster-Impfungen werden regulär durch die niedergelassene Ärzteschaft durchgeführt, heißt es auf der Homepage der Landesregierung. Sollte eine Impfung bei der Hausarztpraxis aktuell nicht möglich sein, sei die Auffrischimpfung in anderen Praxen erlaubt oder im Rahmen einer mobilen Impfaktion der mobilen Teams. Wo sie  eine Auffrischungsimpfung bekommen!