Die Kooperation zwischen Kirchen und Kommunen kann für beide Seiten ein Segen sein. ©FF Pfaffenhofen

Kirche und Kommune: So wahr mir Gott helfe

Für viele Kommunen sind die Kirchengemeinden vor Ort ein Segen. Leisten Sie an vielen Stellen doch Arbeit, die die Stadt oder Gemeinde nicht stemmen kann. KOMMUNAL-Reportage: Wie Kirchen und Kommunen gemeinsam den Menschen dienen.

Im Sommer ist es ein einziges Blütenmeer: Unzählige Rosenstöcke in allen Farben dieser Welt strahlen im Pfarrgarten des kleinen uckermärkischen Hetzdorf um die Wette. Reisebusse haben das verschlafene 90-Einwohner-Dorf in der Nähe von Prenzlau auf ihrem Fahrplan, und immer wieder kommen Menschen vorbei, und fragen Pfarrer Ulrich Kasparick: „Können wir mal gucken?“

Die Kirche als Bindeglied in der Kommune

Als sich der frühere Staatssekretär 2009 aus der Politik verabschiedete, und in seinen ursprünglichen Beruf als Pfarrer zurückkehrte, übernahm er eine kleine, verschlafene Kirchengemeinde im nördlichen Brandenburg. Schnell wurde sie in der ganzen Welt bekannt: Denn Kasparick merkte, dass dem Dorf ein Treffpunkt fehlte. Er nutzte die sozialen Netzwerke, um mit gespendeten Rosen einen Rosengarten anzulegen. „Wir haben für die Arbeit unserer Gemeinde ein Leitbild entwickelt: Suchet der Stadt Bestes“, sagt Kasparick. Der Spruch aus dem biblischen Buch Jesaja bedeutet für die Kirchengemeinde, dass sie sich ganz konkret ins Dorfleben einbringt. „Wir überlegen immer, wie wir mit unserer Arbeit die Kommune unterstützen können.“

Pfarrer Ulrich Kasparick ist überzeugt, dass von einer Zusammenarbeit von Kirche und Kommune alle profitieren. © Benjamin Lassiwe

Zum Beispiel mit dem Rosengarten. „Wir wollten einen Dorftreff schaffen und unseren Ort etwas bekannter machen“, sagte Kasparick. Mittlerweile haben über 1000 Menschen die Seite des Gartens bei Facebook geliked. 6.000 Menschen haben den Garten persönlich besucht. Dank des Engagements der Kirchengemeinde ist das kleine Hetzdorf wieder auf der Deutschlandkarte erschienen. „Auch Menschen, die mit der Kirche nicht mehr viel am Hut haben, haben wir von diesem Projekt begeistert“, sagt Kasparick. In Hetzdorf hat sich eine Gruppe von zehn Ehrenamtlichen gebildet, die den Garten ehrenamtlich pflegt. Bei Geburtstagsfeiern geht man dorthin zum Spaziergang. Schüler machen im Sommer dort ihre Hausaufgaben. Und die ersten Einwohner überlegen, ob sie wegen steten Besucherstroms vielleicht ein Fremdenzimmer anbieten. Auch an anderen Stellen gibt es in dem kleinen uckermärkischen Dorf eine gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Kommune. [... ] In der nächsten Ausgabe von KOMMUNAL erfahren Sie, wo das uckermärkische Hetzdorf noch in fruchtbarer Kooperation mit der Kirche steht und welcher Segen Kirchen auch für die Hauptstadt Berlin bedeuten. Ab dem 26. April liegt die Ausgabe wieder in den Briefkästen unserer rund 100.000 Abonnenten und ist auch am Kiosk wieder verfügbar.

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