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Österreich wird wireless for free

29. Dezember 2014
Freies und schnelles Internet gehört zu einer Smart City genauso wie öffentliche Verkehrsmittel oder Energieversorgung. Österreich ist Deutschland hier voraus.

Im letzten KOMMUNAL hat Franz-Reinhard Habbel auf die Notwendigkeit von freiem WLAN in Deutschland hingewiesen und ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen: Als zahlender Gast erwarte ich mir funktionierende Kommunikationseinrichtungen – warum nicht auch als Steuerzahler?

Wireless LAN für alle

Unter diesem Motto gibt es immer mehr kostenlose WLAN-Hotspots in Österreich. In Linz sind es bereits über 200, danach Wien, Graz und Salzburg. Egal ob öffentliche Plätze, Straßenbahn, Bus, U-Bahn, Gemeindeämter, Cafés, Restaurants oder ganze Tourismusregionen. Gerade für letztere gilt, dass ein funktionierender Internetzugang für viele Gäste entscheidend bei der Auswahl ihres Hotels oder Urlaubsregion ist. Daher setzen Regionen wie Ski amadé (400 free WLAN points), aber auch Schladming-Dachstein oder Zillertal-Arena auf Social Networks mithilfe eines kostengünstigen Marketingkanal – aber nur wenn ihre Gäste jederzeit und gratis darauf zugreifen können.

Wien goes WLAN

Tja, und wenn die Gäste, warum nicht auch wir Bürger und Steuerzahler? Die Bundeshauptstadt Wien will 2015 noch über 300 freie WLAN-Zugangspunkte vor allem in öffentlichen Parks und auf Plätzen installieren quer über alle Bezirke verteilt. Der freie Zugang zum Internet gehört zu einer Smart City genauso wie effiziente öffentliche Verkehrsmittel oder Energieversorgung. Die Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche. Zukunftsfähige Visionen können nur von Politik und Verwaltung gemeinsam mit Bürgern und Unternehmen gebildet werden.

Bürger und Unternehmen haben viele Vorteile

Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind zukunftsträchtige und innovative Säulen der Wirtschaft und die Schlüssel- bzw. Querschnittstechnologien für alle wesentlichen Branchen und Lebensbereiche auch in der Verwaltung. Der Wegfall von räumlichen Entfernungen und die immer größere Bedeutungslosigkeit von Öffnungszeiten bei Ämtern und Behörden sind nur zwei Vorteile für Bürger und Unternehmen als Kunden der öffentlichen Hand. Dadurch entstehen auch neue und zukunftsweisende Formen von Arbeiten und Lernen. Gerade in der jüngeren Generation mit ihrer medialen Sozialisierung besteht eine hohe Erwartung nach diesen Verwaltungsangeboten, denen wir offensiv begegnen müssen. Multiplikatoren sind notwendig, besonders bei den Behörden selbst und vor allem in den Kommunen. Bürgermeister und öffentlich Bedienstete sind die obersten IKT-Botschafter!