Warum Diesel-Fahrverbote wenig wirksam sind, erklärt Elke Sähn vom Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI in Dresden
Sind Fahrverbote schwachsinn?
Wie können wir schädliche Abgase und Partikel reduzieren? Für Umweltschützer ist die Lösung klar. Nämlich durch Fahrverbote. Doch für Elke Sähn vom Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI in Dresden macht diese Überlegung keinen Sinn. Auch wenn es beim Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig heute nicht um das Thema Feinstaub geht, so weisen die Antworten der Expertin dennoch klar aus, dass Fahrverbote wohl wenig bringen würden.
KOMMUNAL: Wodurch entsteht der in Kritik geratene Feinstaub eigentlich? Durch den Verkehr?
Elke Sähn: Als natürliche Quellen gelten Vulkane, die Bodenerosion sowie Waldbrände. Bei sämtlichen Verbrennungsprozessen entsteht Feinstaub, egal ob im Haushalt, in der Industrie oder im Verkehr. Das Umweltbundesamt beziffert den Verkehrsanteil mit 15 Prozent. Davon stammt der größte Teil nicht aus dem Abgas, sondern wird durch Aufwirbelung und Abrieb erzeugt.