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  3. Wie sieht das Krankenhaus der Zukunft aus?
Ist das mitarbeitergeführte Krankenhaus ein Zukunftsmodell? ©Cathy Yeulet/123rf

Wie sieht das Krankenhaus der Zukunft aus?

von Rebecca Piron
Stellvertretende Chefredakteurin | KOMMUNAL
10. August 2017
Das Finanzierungsmodell des Krankenhauses Spremberg ist deutschlandweit einmalig. Die Mitarbeiter sind gleichzeitig die Mehrheitsgesellschafter. Der Grund: Die privaten Investoren waren zahlungsunfähig, der Stadt fehlte ebenfalls das Geld. Aber: Ist das Spremberger Modell ein Erfolgsrezept?

Im Krankenhaus in Spremberg weht ein ganz besonderer Wind. Trotz finanzieller Nöte, Umstrukturierungen und Ausgliederungen – die in den meisten Kliniken zum Alltag gehören – sind die Mitarbeiter motiviert und engagiert. Wie kann das funktionieren? „Unsere Mitarbeiter arbeiten nicht anonym“, sagt Kathrin Möbius, Geschäftsführerin des Krankenhauses. „Sie sind Teil eines Ganzen, das sie selbst mitgestalten können.“ Tatsächlich sind etwa 90 Prozent der Mitarbeiter gleichzeitig Mitglieder im „Förderverein Krankenhaus Spremberg“, der 51 Prozent der Anteile am Krankenhaus hält. Die Mitarbeiter sind damit Mehrheitsgesellschafter des Krankenhauses bei dem sie angestellt sind. Wie kam es dazu?

Insolvenz - Was nun?

Das nach der Wende privatisierte Krankenhaus gehörte zu 60 Prozent privaten Gesellschaftern – einem Arzt und einem Juristen. 1997 waren beide zahlungsunfähig und die Trägerschaft ging an den Minderheitsgesellschafter, die Stadt Spremberg, über. Die hatte jedoch nicht die nötigen Mittel, um die Klinik alleine zu finanzieren. So schrieb die Stadt die Mehrheitsanteile schnell wieder aus. Haustarifvertrag, Betriebszugehörigkeit, betriebliche Altersversorgung – in dieser Situation mussten die Mitarbeiter des Krankenhauses um all ihre erstrittenen Vorteile bangen.

Im Krankenhaus Spremberg sind die Mitarbeiter ihre eigenen Chefs.

Da wirkte der Vorschlag des Betriebsrats, einen Förderverein zu gründen und sich selbst um die Mehrheitsanteile zu bewerben, wie ein letzter rettender Strohhalm. Mit einem gut strukturierten Konzept konnte der Förderverein die Stadt Spremberg überzeugen und bekam den Zuschlag. Für 153.000 Deutsche Mark erwarben die Krankenhausmitarbeiter 51 Prozent der Geschäftsanteile. 49 Prozent verbleiben bis heute bei der Stadt. So konnten auch der gemeinnützige Status und die private Rechtsform des Klinikums beibehalten werden. In Deutschland handelt es sich dabei bis heute um einen einmaligen Vorgang. In keinem anderen Krankenhaus sind die Mitarbeiter gleichzeitig Gesellschafter. Mittlerweile hält der Förderverein die Mehrheitsanteile seit 20 Jahren. Doch wie funktioniert ein von den Mitarbeitern geführtes Krankenhaus in der Praxis?

Wie funktioniert ein mitarbeitergeführtes Krankenhaus?

In Spremberg wählt eine Versammlung aus allen Mitgliedern des Fördervereins einen vierköpfigen Vorstand. Dieser vertritt den Förderverein in der Gesellschafterversammlung. Kritische Entscheidungen müssen von allen Mitgliedern mitgetragen werden. Deshalb werden sie in regelmäßigen Sitzungen diskutiert. „Das ist eine besondere Herausforderung für Vorstand und Geschäftsführung“, sagt Kathrin Möbius, die in der Vergangenheit auch schon Vorstandsmitglied war. „Wir müssen jede Entscheidung gut begründen und bei Missfallen Kompromisse schließen.“ Wichtig zum Gelingen seien zudem eine flache Hierarchie, Transparenz - die unter anderem durch die regelmäßigen Informationsveranstaltungen geschaffen werde – und eine große Nähe zwischen Geschäftsführung, Vorstand und Mitgliedern.

Kathrin Möbius ist Geschäftsführerin des Krankenhauses Spremberg.

Denn auch in Spremberg müssten unbeliebte Entscheidungen getroffen werden. „Unser Konzept schützt nicht vor den finanziellen Nöten, die aus der Gesundheitspolitik resultieren“, sagt Möbius. „Auch unser Krankenhaus muss wirtschaftlich bleiben.“ Deshalb habe man die Apotheke und die Physiotherapie ausgliedern und die Knieendoprothetik umstrukturieren müssen. Um die Zahl der Ärzte und des Pflegepersonals im Verhältnis zu den Patienten hoch halten zu können, musste das Krankenhaus das Gehaltsniveau anpassen. Die Mitarbeiter der Klinik verdienen weniger als der Durchschnitt ihrer Kollegen. Warum also sind Motivation und Engagement überdurchschnittlich hoch? „Dadurch dass bei uns jede Entscheidung ein Diskussionsprozess ist, verstehen die Mitarbeiter Zwänge besser und erkennen auch, dass man unter den gegebenen Umständen das beste rauszuholen versucht“, sagt Möbius. „Die Mitarbeiter tragen auch schwierige Entscheidungen mit und haben ein Mitspracherecht. So entwickeln sie einen viel engeren Bezug zu ihrem Arbeitsplatz.“

Der entscheidende Vorteil am Spremberger Modell

Die Mitarbeiter so eng in Entscheidungen einzubeziehen, bringe auch Probleme mit sich. Entscheidungen zu treffen dauere länger und brauche mehr Ressourcen, als in einem Krankenhaus in dem die Geschäftsführung ihre Entscheidungen alleine treffe. Doch liegt in der gemeinsamen Entscheidungsfindung für Kathrin Möbius gleichzeitig die größte Stärke des Spremberger Modells: „Durch die Mitverantwortung der Mitarbeiter nutzen wir das geistige Potential unserer Klinik voll aus“, sagt die Geschäftsführerin. „Krankenhäuser haben viele intelligente und gut ausgebildete Mitarbeiter und diese in Entscheidungen einzubeziehen, leitet so manchen Verbesserungsprozess in die Wege.“

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