Wie kann Integration gelingen?

Integration mit maximaler Wirkung?

12. Juni 2017
Wie kann Integration innerhalb und außerhalb der Kommunalverwaltung koordiniert und einheitlich ausgerichtet werden? Die KGSt schlägt ein neues Konzept vor!

Sonderveröffentlichung

Gestaltungsprinzipien statt allgemeingültiger Organisationslösungen

Integration ist eine der zentralen Herausforderungen, die die Kommunen dauerhaft beschäftigen wird. Da die Folgen erfolgreicher oder nicht erfolgreicher Integration direkt vor Ort wirken, besteht hier ein Steuerungsinteresse. Doch bei der Steuerung gibt es zahlreiche Herausforderungen, wenn es z.B. darum geht, die unterschiedlichsten Interessen innerhalb und außerhalb der Verwaltung zu berücksichtigen und auf die gemeinsamen kommunalen Ziele abzustimmen. Die KGSt, die Bertelsmann Stiftung und die Robert Bosch Stiftung GmbH haben ein integriertes Steuerungskonzept entwickelt mit dem es Kommunen gelingt, die vielfältigen und notwendigen Angebote und Leistungen im Handlungsfeld Integration innerhalb und außerhalb der Kommunalverwaltung zu koordinieren und einheitlich auszurichten. Drei grundlegende Erkenntnisse stehen dabei im Mittelpunkt:  

  1. Die aktuelle Situation im Integrationsmanagement macht ein konsequentes Handeln auf kommunaler Ebene erforderlich. 
  2. Flucht und Migration sind kein vorrübergehendes Phänomen. Somit bleibt Integration Daueraufgabe. 
  3. Integrationsmanagement muss als Querschnittsaufgabe in fast alle kommunalen Handlungsfelder hineinwirken. Voraussetzungen sind ein strategischer Ansatz sowie Verwaltungs- und Netzwerkstrukturen, die in der Lage sind, die Ziele nachhaltig umzusetzen.

Für eine maximale Wirkung des kommunalen Integrationsmanagements braucht man passgenaue organisatorische Lösungen. Gängige Praxis war bisher eine zentrale Steuerung von Integration in einer Stabsstelle bei dezentraler Leistungserbringung in den Fachbereichen. Doch reicht das vor dem Hintergrund der veränderten Bedingungen seit dem Sommer 2015? KGSt, Bertelsmann Stiftung und Robert Bosch Stiftung schlagen folgende Alternative vor: eine Bündelung von Ausländerbehörde, Flüchtlingssozialarbeit, ggf. der Leistungssachbearbeitung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und der bisherigen Stabsstelle Integration. Diese Maßnahme kann wesentlich dazu beitragen, Zielkonflikte konstruktiv anzugehen und die Leistungen einheitlich auszurichten. Außerdem sollten die Aufgabenbereiche räumlich zusammengeführt und ein Servicecenter nach dem Front-Office/Back-Office-Prinzip eingerichtet werden. Diese Lösung hilft, Verwaltungsabläufe effizienter zu gestalten und hat das Potenzial, durch neue übergreifende Angebote mehr Wirkung mit dem eingesetzten Budget zu erzeugen. Bei der Umsetzung kommt dem Changemanagement eine große Bedeutung zu. Denn eine Ausrichtung auf gemeinsame Ziele, abgestimmte Prozesse und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist gerade dann sinnvoll, wenn sich die zusammengeführten Bereiche bisher eher fremd waren. Alle Vorschläge wurden als KGSt-Bericht 7/2017 veröffentlicht, der kostenfrei auf www.kgst.de zur Verfügung steht. Die Autoren des Beitrags Matthias Kreutzer, Andreas Pamp und Matthias Wieliki sind Referenten der KGSt und Mitglieder des KGSt®-Kompetenzteams Flüchtlings- und Integrationsmanagement. MEHR INFORMATIONEN finden Sie hier: Matthias.Kreutzer@KGSt.de  Andreas.Pamp@KGSt.de  Matthias.Wieliki@KGSt.de  www.facebook.com/KGSt.de  www.KGSt.de