Bundesregierung will Messenger für Behörden rausbringen!
Auf vielen Handys sind Messenger-Dienste wie Whatsapp oder Telegram installiert. Sie werden für die private Kommunikation mit Familienmitgliedern und Freunden genutzt, aber immer häufiger auch unter Arbeitskollegen. Auch Beamte nutzen die Messaging-Dienste untereinander, um sich darüber über vertrauliche und nicht vertrauliche Angelegenheiten auszutauschen.
Doch insbesondere Whatsapp, das zum Konzern Facebook gehört, ist in den letzten Jahren immer stärker kritisiert worden. Datenschutz- und Sicherheitsbedenken wurden laut.
Bundesregierung will plattformunabhängigen und behördenübergreifenden Messenger
Um Beamte besser zu schützen, will die Bundesregierung einen eigenen unabhängigen Behördenmessenger entwickeln. "Ein sicherer, plattformunabhängiger und behördenübergreifender Messengerdienst für Behörden ist aus Sicht der Bundesregierung sinnvoll", erklärt das Bundesinnenministerium gegenüber dem Tagesspiegel Background Digitalisierung & KI.
Das Medium berichtet, dass bereits einige Aktivitäten in der Bundesverwaltung im Gange sind. So soll sich in der Konferenz der IT-Beauftragten eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe unter der Leitung des BMI bereits mit dem Aufbau von bundeseigenen Messengerdiensten befasst haben. Es soll bereits feststehen, dass das Projekt realisiserbar ist. In Zukunft sollen Pilotprojekte durchgeführt werden.
Auch in Frankreich gibt es einen Behörden-Messenger
Zustimmung für die Pläne gibt es vom Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber. Als Best-Practice Beispiel nennt er Frankreich. In dem Land gibt es den Regierungsmessenger Tchap auf Open-Source-Grundlage: "Ich denke, dass wir in Deutschland einen entsprechenden Weg einschlagen sollten. Eventuell könnte man sogar in Kooperation mit Frankreich einen datenschutzfreundlichen Messenger-Dienst aufbauen, der mittelfristig als gesamteuropäische Lösung eine echte Alternative zu bestehenden Produkten auf dem Markt darstellen könnte."
Der Messenger Tchap bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Der Vorteil: Der Datenaustausch wird nur über französische Server abgewickelt. Dennoch wurde direkt nach dem Start eine große Sicherheitslücke entdeckt: Ein Hacker fand heraus, dass man für die Registrierung lediglich eine E-Mail Adresse braucht, die darauf schließen lässt, dass der User bei der Regierung arbeitet. Also E-Mail Adressen, die beispielsweise auf "@gouv.fr" oder "@elysee.fr" enden. Nachdem die Sicherheitslücke publik wurde, mussten Sicherheitsexperten hier schnell nachrüsten.
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