Was Kommunen tun
Gegen den Corona-Koller: Tipps für den Umgang mit Kindern in Corona-Zeiten
Die Ideen, wie Kommunen Kinder in Zeiten von Corona "bei Laune halten" können, sind in Deutschland weit gefächert. Stuttgart etwa geht über den Ansatz der Bewegung. "Fit mit Clips für Kids" heißt eine der zahlreichen Aktionen. Kurze Videos bieten dabei Bewegungsideen für Kinder, die diese ganz einfach in den eigenen vier Wänden nachmachen können.
Für diejenigen Kinder, die eher kreativ werden wollen, hat die Stadt eine denkbar einfache aber verbindende Aktion ins Leben gerufen. Auf der Homepage ruft die Stadt zur Kinderaktion "Stuttgart malt den Regenbogen" auf. Dort heißt es wörtlich:
Liebe Kinder,
viele Kinder malen gerade einen Regenbogen und hängen ihn ins Fenster. Er soll sagen: "Du bist nicht allein!" Es geht vielen Kindern wie dir. Sie bleiben zuhause, damit das Corona-Virus nicht weiterverbreitet wird. So schützen wir uns selber und besonders Menschen, für die das Virus gefährlich ist, zum Beispiel ältere Menschen wie die Omas und Opas. Mit dem Zeichen des Regenbogens können wir zeigen, dass wir trotzdem miteinander verbunden sind und Hoffnung haben, dass alles gut wird! Wenn ihr spazieren geht und die Regenbogenbilder in anderen Fenstern seht, wisst ihr: Hier wohnt ein Kind, dem geht es genau wie mir.
Malt bitte für uns ein möglichst großes Regenbogenbild und schickt es uns an: Rathaus Stuttgart und dann die Adresse.
So hat die Stadt die Corona- Kinder- Aktion organisiert
Für Kinder, die sich sonst vielleicht mit dem Malen etwas schwerer tun, hat die Stadt auf ihrer Seite auch eine Vorlage hinterlegt. Wer nicht frei malen will oder kann, kann anhand dieser Vorlage malen. Die Aktion wird offenbar sehr gut angenommen, wer ein Foto von seinem Regenbogen im Fenster macht, kommt zudem auf die Internetseite der Stadt.
Tolle Heldenidee gegen Corona - Koller in einer kleinen Gemeinde
Die Gemeinde Remchingen mit ihren 11.000 Einwohnern im Schwarzwald stellt dem gefährlichen Corona Virus eine Heldengeschichte entgegen. Hier wurden Kinder aufgefordert, an einem Kreativwettbewerb teilzunehmen Dabei konnten die Kinder ihrer Fantasie völlig freien Lauf lassen Sie sollten eine Heldenfigur malen, den "die Welt noch nie gesehen hat", wie es wörtlich im Aufruf hieß. Tatsächlich haben sich unzählige Kinder an dem Wettbewerb der Stadt, die auch Mitglied des Vereins "Kinderfreundliche Kommunen ist", beteiligt und unheimliche viele Helden gegen den Corona- Koller gemalt. Daraus hat die Gemeinde inzwischen eine kleines Video erstellt. Überschrift: "Die Heldenmaler". Den kleinen Film mit allen eingesandten Helden gibt es auf der Homepage der Stadt zu sehen, HIER ist er verlinkt
Wörtlich heißt es dazu auf der Seite der Stadt:
"In nur einer Woche haben unsere Remchinger-Kids eine farbenfrohe und starke Helden-Crew gegen das Corona-Virus aufleben lassen. Jeder Einzelne ist ein Unikat und hat ganz unterschiedliche Superkräfte. Damit die Superkräfte der Helden auch wirken können, schmücken sie nicht nur das heutige Titelblatt, sondern werden auch auf Postkarten verewigt - vielen Dank hierfür an die lokale Druckerei Haist.
Herzliche Glückwünsche an die vier Gewinner der Kreativpakete Joscha, Laurel, Sophie und Lili - viel Spaß damit!"
Und so sah das Titelblatt dann vergangene Woche aus:
Auch Kinder und Jugendliche können konkret in der Corona-Krise helfen
Die Stadt Senftenberg in Brandenburg hat derweil zusammen mit dem Kinder- und Jugendparlament eine Einkaufshotline ins Leben gerufen. Sie ist gedacht vor allem für Ältere und vorerkrankte Menschen, die möglichst selbst in diesen Tagen wegen des Corona-Virus nicht auf die Straße und somit zum Einkaufen gehen sollten. Die Jugendlichen nehmen die Bestellungen entgegen, erledigen die Einkäufe und bringen diese dann den Hilfsbedürftigen nach Hause. Bürgermeister Andreas Friedrich freut sich über das große Engagement des Nachwuchses in der Stadt: “Zeigen wir, dass in Senftenberg Solidarität groß geschrieben wird und wir ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl haben. Ich würde mich freuen, wenn viele Betroffene unser Angebot in Anspruch nehmen würden. Hilfe und Ideen von Bürgern sind jederzeit willkommen. “
Corona und Ausgangsbeschränkungen - was kann ich mit Kindern unternehmen?
Diese Frage kam sehr häufig von Eltern auch in Köln. Denn gerade in den Großstädten haben die meisten keinen Garten, können die Kinder nicht auf den eigenen Grundstücken umhertollen. Die Stadt hat daher eine lange Liste mit Ideen und Spielen für zu Hause zusammengestellt. Die fast unzähligen Ideen sind nach Kategorien aufgeteilt - etwa Bauen und Konstruieren, Basteln und Malen, Spiele ganz ohne Material, Theater spielen, Bewegungsspiele für Drinnen oder auch "Eigene Spiele basteln".
Hier mal ein Beispiel aus der Kategorie: Bauen mit Haushaltsmaterial:
"Sammeln Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Material in Ihrer Wohnung, das unzerbrechlich ist:
z.B. Dosen aus Plastik, Besteck, Behälter für Spielsachen, kleine oder große Kartons oder Ähnliches.
Aus diesem Material können Sie einen hohen Turm oder eine lange Straße oder auch eine Brücke bauen.
Lego- oder Playmobilfiguren oder Tiere aus dem Kinderzimmer können den Turm besteigen oder über die Brücke gehen.
Variante: Nacheinander die Figuren auf das Bauwerk stellen – bis es umfällt.
Sie können auch möglichst viele Gegenstände ineinander legen. Das lässt sich dann gemeinsam oder auch als Wettbewerb gestalten."
Aus dem Bereich der Bewegungsspiele hier noch eine kinngerechte Variante des Flaschendrehen:
"Nehmen Sie eine leere Flasche, legen Sie die- se auf den Boden und drehen sie. Dazu sagen Sie den Spruch:
„Der, auf den die Flasche zeigt, muss...“ z.B.
• 10 Kniebeugen machen
• 10 Sekunden auf einem Bein stehen • 10 mal in die Höhe hüpfen
• Dreimal um den Tisch laufen
• Sich auf den Stuhl stellen usw.
Wichtig! Alle Mitspieler müssen die Aufträge ausführen können!
Wenn der Auftrag ausgeführt ist, wird die Flasche von dem oder der gedreht, auf den oder die sie zuletzt gezeigt hat. Also Auftrag ausführen, Flasche drehen und dabei einen neuen Auftrag stellen."
Zahlreiche weitere Ideen finden Sie auf der Homepage der Stadt Köln hinter DIESEM Link.
