Bald sollen Stützgerüste und eingelassene Etagen einen ausgehöhlten Mammutbaum bewohnbar machen. ©haveseen/123rf

Ein Hochhaus im Mammutbaum

Nicht nur in Deutschland sucht man händeringend nach mehr Wohnraum. Eine innovative Idee koreanischer Architekten und Designer wird die Krise auf den Wohnungsmärkten nicht lösen. Richtungsweisend ist sie aber allemal.

Sie sind majestätisch, riesig und uralt. Mammutbäume können bis zu 90 Meter hoch werden und bis zu 1.000 Jahre alt werden. Millionen Menschen zieht es in die Nationalparks des US-amerikanischen Westens, um diese Wunder der Natur zu bestaunen. Nun haben koreanische Architekten und Designer vor Türme in den Naturriesen zu bauen.

Ein Turm im Mammutbaum

Denn wenn Mammutbäume alt werden, dann beginnt das Innere der Bäume langsam abzusterben, ohne dass der Baum selbst stirbt. Irgendwann brechen die Bäume dann zusammen Die Koreaner Jo Jenhyeuk, Cheong Changwon, Cho Kyuhung und Choi Sunwoong wollen genau dort ansetzen. Sie möchten den Mammutbaum retten und für den Menschen nutzbar machen. Dafür soll das abgestorbene Holz entfert und durch ein gitterartiges Stützgerüst ersetzt werden, das den Baum stabilisiert. Ein Stahlturm in der Mitte hält das Gerüst. Dann sollen Plattformen als Etagen eingesetzt werden. In die Baumkrone könnte man dann noch eine Aussichtsplattform bauen. Die Koreaner nennen ihr Projekt "Tribute The Monument of Giant". Ihre Ideen für die mögliche Nutzungs gehen von Laboren und Forschungszentren über Naturmuseen bis hin zu Übernachtungsmöglichkeiten und Kletterareale für Sportler. In den Baumtürmen soll es Wasser durch künstliche Wurzeln und Strom durch Geothermie geben. Das Projekt wird im Tempo der Natur voranschreiten. über die Jahren kommen mit weiter absterbendem Holz auch weitere Etagen hinzu.

Eine deutliche Botschaft für Bauvorhaben

Das Projekt wird weder den Wohnungsnotstand lösen, noch ist es über die Regionen hinaus umsetzbar, in der ein Mammutbaum heimisch ist. Doch es sendet eine klare Botschaft: Neue Bauprojekte sollten - anders als in der Vergangenheit - weniger gegen und viel stärker mit der Natur arbeiten.