Digitalstrategie
Die App für alles - eine Stadt will damit punkten
Gutes Feedback in der Testphase
Der Start war für vergangenen Herbst angekündigt. Derzeit befindet sich die App in der Betaphase. Die Projektverantwortliche Heike Landwehr nennt es „family and friends“-Testing. 20 bis 30 Nutzer testen einzelne Funktionen der Verwaltung, von städtischen Betrieben und lokalen Unternehmen oder Vereinen. Sind sie sinnvoll? Was kann optimiert werden? „Wir haben gutes Feedback aus unterschiedlichen Altersgruppen erhalten“, freut sich Landwehr, Projektmanagerin in der Abteilung Digitalisierung & E-Government.
Bevor der Startschuss fiel, trommelte Worms die wichtigsten Akteure der Region zusammen und sammelte deren Anforderungen an die „myCity“-App ein. Mit dabei waren die Verwaltung, die Industrie- und Handelskammer, die Hochschule, der regionale Stromerzeuger, die Wirtschaftsförderung und Gewerbetreibende. Die Essenz aus den Gesprächen floss schließlich in die Ausschreibung ein.

Aktuell bündelt die App folgende Services und Dienstleistungen:
- Verwaltungsdienstleistungen
- Dienstleistungen der Beteiligungsgesellschaften, wie ebwo, Parkhausbetriebe, Freizeitbetreibe
- Branchenbuch
- ÖPNV – Fahrpläne
- Eventkalender (Städtisch)
- Stadtplan mit Sehenswürdigkeiten, öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Kindergärten, etc. Wormser Unternehmen
- Wormser Unternehmen
- Bürgerbeteiligungen über Umfragen
Externe Portale, wie Lieferdienste, werden nach aktuellem Stand nicht integriert.
„Ziel ist es, unseren Bürgern möglichst viele Verwaltungsdienstleistungen digital zugänglich zu machen“, so Landwehr. Doch bis diese Leistungen komplett über die App laufen, wird es noch ein bis zwei Jahre dauern. „Die einzelnen Fachanwendungen werden wir sukzessive integrieren“, sagt sie. Die dafür notwendige Online-Ausweisfunktion werde derzeit eingebunden. Auch eine verschlüsselte Chatfunktion werde es geben. Eltern können dann beispielsweise mit der Kita kommunizieren und Krankmeldungen mitteilen.
Erste Fachanwendung integriert
Ein mehrsprachiger Chatbot ist bereits integriert, aber noch nicht freigeben – ein Tool, mit dem Bürgerinnen und Bürger der Stadtverwaltung Fragen stellen oder sich Anträge raussuchen lassen können. „Das ist unsere erste Fachanwendung, die wir in die App übernommen haben. Sie wird insbesondere unseren fremdsprachlichen Bürgern enorme Dienste leisten“, ist die Projektverantwortliche überzeugt. Der Parksünder indes funktioniere schon: Falschparker können bereits über die App gemeldet werden.
Anbindung an Bürgerservices geplant
Das Potenzial für Verwaltungsdienstleistungen innerhalb der App schätzt Landewehr hoch ein. Alles an einem Ort zu bündeln, sei sehr komfortabel. Als nächstes ist die Anbindung der Bürgerbüro-Services geplant. „Dienstleistungen, wie die Kfz-Anmeldung können dann über die App erledigt werden“, erklärt Landwehr.
Die City-App ist Teil der Wormser Digitalstrategie und wird über das Innenstadt-Förderprogramm „Worms wird WOW!“ mitfinanziert. Der Dienstleister ist spezialisiert auf Verschlüsselung und Datensicherheit. Die von ihm entwickelte App ist bereits seit 2021 in Istanbul im Einsatz. Dort nutzen sie fünf der 16 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.

