Pfaffenhofen: Autofreier Tag gefloppt!
Landrat Martin Wolf räumte nun ein, dass im Vorhinein zu wenig Werbung für den autofreien Tag gemacht wurde. Erst vor wenigen Wochen fiel die Entscheidung für den autofreien Sonntag – anscheinend zu spät, um den gesamten Landkreis zu mobilisieren. So sei auch die Organisation von zusätzlichen öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich gewesen.
Im Ort Wolnzach zeigte sich der Misserfolg besonders krass: Denn dort fand am Sonntagvormittag sogar noch eine Oldtimer-Rallye mit mehr als 100 Fahrzeugen statt.
Autofreier Sonntag: Pfaffenhofen startet nächsten Versuch!
Entmutigt? Zeigt sich der Landkreis allerdings noch nicht! Im nächsten Jahr will Pfaffenhofen einen zweiten Versuch starten. Der autofreie Tag gehört zum Klimaaktionsprogramm des Landkreises. Rückenwind erhält die Idee von allen Parteien und Organisationen wie der Bund Naturschutz.
Im kommenden Jahr soll der autofreie Sonntag nun die Bürger dazu auffordern, ein Zeichen zu setzen und persönlichen Einsatz für den Klimaschutz zu zeigen. Zudem will der Landrat auch stärker auf Überschneidungen achten, wie zum Beispiel dass zeitgleich keine Oldtimer-Rallyes stattfinden.
Erinnerung an Ölkrisen
Die Aktion erinnert manche an die Zeit der Ölkrisen: Am 25. November 1973 ruhte der Autoverkehr in ganz West-Deutschland. So spielten Kinder auf der Fahrbahn und Radler standen mitten auf der Autobahn. Die Bundesregierung hatte mit dem Energiesicherungsgesetz an vier Sonntagen ein Fahrverbot beschlossen. An den anderen Tagen über sechs Monate hin galt ein vorübergehendes Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen. Mit den autofreien Sonntagen und Tempolimits reagierte man auf die Ölkrise.
Die Ölkrisen im Jahr 1973 und 1979/1980 führten zu schweren Rezessionen in den Industrieländern und zu einem Umdenken. So lautete eine Kampagne des Bundeswirtschaftsministeriums: "Energiesparen – unsere beste Energiequelle."

