Rostock Hafen
In Rostock sind die Mieten stark gestiegen.
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Deutschlandweite Studie

Wo die Mieten rasant steigen, wo sie fallen

Die Mieten in Deutschland klettern in die Höhe – und zwar schneller als bisher bekannt. Besonders stark ist der Anstieg in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg. Doch es gibt auch Städte und Landkreise, in denen die Mieten zuletzt gesunken sind. Die neuen Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigen die Entwicklungen für einzelne Kommunen und Bundesländer. Hier finden Sie den Link zu den Tabellen.

Die Bauzinsen steigen. Das wirkt sich auch auf die Mieten aus, zeigen neue Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft: Zuletzt sind die Mieten in Mecklenburg-Vorpommern am stärksten gestiegen. In Rostock verteuerten sich die Mieten im dritten Quartal gar um 31 Prozent. Aber auch im Land Brandenburg geht es rasant bergauf bei der Mietpreisspirale: Im Vergleich zum 2. Quartal stiegen die Mietpreise im brandenburgischen Havelland um 29 Prozent, in Märkisch-Oderland um 25 Prozent, in Teltow-Fläming um 12,4 Prozent.

Mieten steigen rasant

„Vor allem zwei Faktoren treiben die Entwicklung“, sagt IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. „Zum einen versuchen Vermieter, die hohe Inflation auszugleichen und über ihre Mieteinnahmen zumindest teilweise zu kompensieren. Zum anderen gelingt ihnen das aber nur, weil der Mietmarkt sich weiter zugespitzt hat: Wer bisher kaufen wollte, kann sich jetzt durch die hohen Zinsen oft kein Eigentum mehr leisten, entsprechend schauen sich diese Menschen nun auf dem Mietmarkt um.“ 

Besonders stark ist der Mietanstieg in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg: Hier stiegen die Angebotsmieten im dritten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,3 und um 9,1 Prozent. Vergleichsweise gering war der Anstieg in Sachsen (4,1 Prozent), in Hessen und Hamburg (jeweils 4,3 Prozent). Besonders dort, wo Mieten bisher noch günstig waren, haben die Mietpreise stark angezogen. Neben den Mieten steigen auch die Nebenkosten enorm, eine Entlastung ist kaum abzusehen, so der Experte. Damit sich im Mietmarkt die Lage entspannt, müsste mehr gebaut werden. „Solange sich an den Rahmenbedingungen nichts ändert, können wir nicht davon ausgehen, dass der Markt sich entspannt“, betonte Voigtländer. 

Noch einige Beispiele aus Kommunen: Zuletzt kletterten die Mieten in Lübeck um 11,1 Prozent, in Neumünster um 10,1 Prozent, in Birkenfeld um 11,3 Prozent, in Cochen-Zell um 11,4 Prozent, in Bad Türkheim um 10,7 Prozent, Kitzingen um 11,1 Prozent, Pinneberg um 6,7 Prozent. Die Mieten sind im 3. Quartal in einigen Kommunen auch gefallen, etwa in Memmingen (-0,8 Prozent) und in Augsburg sogar um 2,1 Prozent.

Mietsteigerungen in Städten und Landkreisen

In Wittmund  stiegen in den vergangenen drei Jahren die Mieten um 10 Prozent,  in Rockstock um 11 Prozent, selbst in der entlegenen Uckermark in Brandenburg  um 3 Prozent. In Potsdam verteuerten sich die Mieten in diesem Zeitraum um 6,4 Prozent, im Landkreis Dahme-Spree um 8,2 Prozent, im Havelland um 9,2 Prozent. In Ostholstein um 7,9 Prozent, in Dithmarschen um 8,2 Prozent, im Landkreis Grafschaft Bentheim um 7,7 Prozent, in Emden um 7,3 Prozent in Schleswig-Flensburg um 6,8 Prozent, in Helmstedt um 6,7 rozent, in Peine um 5,6 Prozent, im bayerischen Altötting stiegen die Mieten um 6,5  und  in Augsburg um 4,6 Prozent.

Zu den Grafiken und zur Exeltabelle mit den einzelnen Ergebnissen in den Kommunen.