Einige Personen stehen auf einer Grafik, die eine Vernetzung darstellt.
Als vernetzte "Kommunity" zur digitalen Verwaltung.
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Digitalisierung

Als „Kommunity“ auf dem Weg zum Onlinezugangsgesetz

Mit der Plattform „Kommunity“ unterstützt das Land Niedersachsen seine Kommunen bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes. Wie in einem Sozialen Netzwerk tauschen sich darauf die Fachleute aus norddeutschen Städten und Gemeinden über ihre Erfahrungen aus und teilen ihr Wissen über den Digitalisierungsprozess. Ein Vernetzungsangebot, das gut angenommen wird.

Gut anderthalb Monate nachdem die Informations- und Vernetzungsplattform „Kommunity“ in Niedersachsen an den Start gegangen ist, zieht das Land eine erste Bilanz:  157 von 440 niedersächsischen Kommunen seien bereits auf der Plattform vertreten, 450 Mitglieder registriert. „Und es werden täglich mehr“, berichtet Pascal Kübler, Sprecher des niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport. „Das Interesse ist hoch.“

Onlinezugangsgesetz brennt Behörden auf den Nägeln

Kein Wunder, denn allen Kommunen brennt im Augenblick auf den Nägeln, wie sie die komplexen Anforderungen, die das Onlinezugangsgesetz (OZG) an sie stellt, zügig in die Praxis umsetzen können. Die meisten haben mit der Digitalisierung schon einschlägige Erfahrungen im Alltag gesammelt, haben Hürden und Sackgassen erkannt, nach Lösungen gesucht und gute Ideen entwickelt. Aber warum sollte man einen Weg allein gehen, den zurzeit doch alle gehen müssen? Schlauer ist es, Erfahrungen zu teilen, gute Beispiele auszutauschen und Wissen offenzulegen. Kurz: sich als landesweite kommunale Community zu verstehen, die das Ziel eint, ihren Service für Bürgerinnen und Bürger per Mausklick schnell und einfach zugänglich zu machen. Ganz so, wie es das Onlinezugangsgesetz fordert.

Vernetzung, Information und Hilfe zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes

Das Land Niedersachsen hat für diesen Austausch „Kommunity“ entwickelt. „Die neue Plattform wurde passgenau für und gemeinsam mit den Kommunen entwickelt“, sagt Sprecher Kübler. In einer qualitativen Erhebung fragten die Macher im Vorfeld ab, welche Bedürfnisse und Ideen Mitarbeiter haben, die in den Kommunen mit der Digitalisierung betraut sind. So sei klar geworden, welche Herausforderungen bestehen und welche Unterstützung sich die Praktiker vor Ort vom Land wünschten. Daraus entwickelte der Landesbetrieb IT.Niedersachsen die „Kommunity“ als Vernetzungs, Informations- und Hilfeplattform.

Closed Shop für Praktiker der Digitalisierung

Vor dem offiziellen Start testeten einige Kommunen die Plattform in einer Betaphase. Seit dem 1. Dezember gibt es nun den offiziellen Zugang zu „Kommunity“ über die Homepage. Hier muss man sich registrieren – und bevor man den Dienst nutzen darf, prüft der Anbieter, ob man ein Recht hat, sich dort zu tummeln. Denn „Kommunity“ ist nicht öffentlich, sondern ein „Closed Shop“, also eine geschlossene Plattform für Menschen, die in niedersächsischen Kommunen an der Digitalisierung arbeiten. Das können auch mehrere Personen sein.

„Kommunizieren als landesweites Team“

Wie in anderen Sozialen Netzwerken kann man auch in der „Kommunity“ eigene Beiträge einstellen und Dateien hochladen, ein Nutzungsprofil erstellen und sich an Diskussionsforen beteiligen. Mitglieder erhalten Einblicke, wer bereits welche Verwaltungsleistungen digitalisiert hat. „In Diskussionen kommunizieren Sie als ein großes, landesweites Team, tauschen Erfahrungen und Tipps, klären Fragen und Probleme“, verspricht die Homepage. Erstmalig stelle das Land auf dieser Plattform den Entwicklungsstand der einzelnen, benötigten Onlinedienste dar und gebe an, wann diese in den Kommunen voraussichtlich eingesetzt werden.

„Wir sind sehr zufrieden, dass die Kommunity schon jetzt so gut angenommen wird“, resümiert Sprecher Pascal Kübler. „Nun arbeiten wir weiter daran, die Reichweite zu erhöhen.“