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Pflegekraft und ältere Dame
Pflegekräfte werden dringend gesucht.
© AdobeStock

Kooperation

So will ein Landkreis Pflegekräfte gewinnen

von Dorothea Walchshäusl
Reporterin | KOMMUNAL
22. Dezember 2022
Ein Landkreis hat sich angesichts der angespannten Lage im Pflegebereich zusammengeschlossen, um schnelle und kreative Lösungen zu finden. Es kooperieren 18 ambulante, stationäre und Reha-Einrichtungen, um ihre Kräfte zu bündeln und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Koordination und Leitung der Zusammenkünfte wird von der Kreisverwaltung übernommen. Die Einrichtungen haben bereits erste Erfolge erzielt und hoffen, dass ihre Zusammenarbeit auch für andere Landkreise ein Vorbild sein kann. Wir stellen Ihnen das Projekt vor. 

Angesichts der angespannten Lage im Pfllegebereich sind schnelle und kreative Lösungen gefragt. Wie Kooperation, Handlungswille und Praxisnähe tatsächlich etwas bewirken können, zeigt sich in einem niederbayerischen Landkreis. Dort haben sich viele Akteure zusammengetan. Das Ganze wird von der Kreisverwaltung aus koordiniert. Die Einrichtungen, die an sich miteinander konkurrieren, wollen in diesem Fall zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Es habe sehr geholfen, dass der Landkreis als neutraler Akteur von außen einlädt und „alle an einem Tisch zusammenzubringt“, sagt die Organisatorin.

Stelle vernetzt und initiiert Projekte zur Pflege

„Wir haben eine Vernetzerfunktion im Landkreis und bringen die unterschiedlichen Akteure zusammen, begleiten Einzelprojekte und greifen aktuelle Themen auf“, sagt Lisa Fraunhofer, Geschäftsstellenleiterin der „Gesundheitsregionplus Passauer Land“. Ursprünglich hat sich der Tätigkeitsbereich der Stelle auf die Bereiche Prävention & Gesundheitsförderung sowie medizinische Versorgung beschränkt, mittlerweile wurde er ergänzt durch den großen Bereich der Pflege im Landkreis. So haben sich auf Initiative der Geschäftsstelle hin Anfang des Jahres verschiedene Akteure aus der Pflege zusammengetan und gemeinsam überlegt, wie eine Kooperation aussehen könnte. „Zwischen den Akteuren herrscht natürlich per se erstmal ein gewisses Konkurrenzdenken, das überwunden werden musste“, stellt Michael Hisch, Einrichtungsleiter der KWA Stift Rottal und Gründungsmitglied der AG Pflege fest. Da habe es sehr geholfen, dass der Landkreis als neutraler Akteur von außen einlädt und „alle an einem Tisch zusammenzubringen“, wie Hisch sagt. 

Neue Marke „Pflegeregion plus Passauer Land“

Unter dem Titel „Pflegeregionplus Passauer Land“ wurde schließlich eine neue Marke gegründet, die aktuell von 18 ambulanten, stationären und Reha-Einrichtungen mit getragen wird, die bei Treffen jeweils durch ihre Leiter vertreten werden. Dazu gehören unter anderem das KWA Stift Rottal, das AWO Seniorenheim Ortenburg, das AWO Seniorenheim Vilshofen, das AWO Seniorenheim Donautal Windorf, das BRK, die Caritas, die Malteser, das St. Elisabeth Seniorenheim und der ARI Pflegedienst Rotthalmünster.

Die Koordination und Leitung der Zusammenkünfte übernimmt Lisa Fraunhofer, die einzelnen Aufgaben werden untereinander aufgeteilt. „Wir treffen uns regelmäßig und stehen in engem Austausch“, so Fraunhofer, und seit Anbeginn des Jahres sei entsprechend viel vorwärts gegangen. Bei der Gesundheitsregionplus  handelt es sich um eine durch das Gesundheitsministerium geförderte Stelle, die am Landratsamt Passau angesiedelt ist.

Größte Herausforderung: Personalmangel

Als es um die Benennung der größten Herausforderung im Pflegebereich ging, waren sich alle einig: „Ganz gleich, ob groß oder klein: Alle Akteure haben mit Personalmangel zu kämpfen. Es war klar, dass man hier als Erstes etwas unternehmen muss. Das Motto muss lauten, nicht gegeneinander sondern miteinander“, so Josef Mader Geschäftsführer der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen und Gründungsmitglied der AG Pflege. Die Dringlichkeit der Situation auf dem Arbeitsmarkt hat dazu geführt, dass die verschiedenen Kooperationspartner mit besonderem Einsatz und Gestaltungswille zusammenarbeiten und zügig ein Strategiepapier und einen konkreten Aktionsplan entwickelt haben. Die Herausforderungen sind so groß, dass sie nur zusammen gelöst werden können und die Leiter der Einrichtungen seien entsprechend sehr engagiert und bereit, sich einzubringen. „Wir sehen eine große Notwendigkeit der Kooperation und wissen, dass wir das nur zusammen meistern können“, so Hisch.

Akteure der Gesundheitsregion
Akteure der „Pflegeregionplus Passauer Land“.

Entwicklung einer Bewerberdatenbank

Das größte Projekt, das die Kooperationspartner bislang in die Wege geleitet haben, war die Entwicklung einer internen Bewerberdatenbank. Die Idee dazu entstand im Austausch über die herausfordernde Praxis bei der Suche nach Mitarbeitern. So haben verschiedene Einrichtungen davon berichtet, dass sich immer wieder Menschen bei ihnen bewerben, mit denen aus unterschiedlichen Gründen kein Vertrag zustande kommt, etwa weil die Arbeitszeiten nicht passen oder die Ausbildung nicht die richtige ist. Bislang verschwanden diese abgelehnten Bewerber dann aus dem Sichtfeld. Nun wurde unter strengsten Datenschutz-rechtlichen Aspekten eine Datenbank geschaffen, auf die ausschließlich die Kooperationspartner Zugriff haben und in die die Daten der Bewerber eingetragen werden, sofern diese das auch möchten. Die anderen Einrichtungen werden unkompliziert über neue Eintragungen benachrichtig und haben so einen weiteren Pool, um geeignete Kräfte zu suchen.

Bewerberplattform bewährt sich bereits in der Praxis

Im Vorfeld der Erstellung der Bewerberplattform wurde laut Projektkoordinator Martin Marek stellvertretender Verwaltungsleiter und stellvertrender Pflegedienstleiter der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen größter Wert auf die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen gelegt und eine spezielle Kooperationsvereinbarung der Akteure zur Generierung einer Datenbank abgeschlossen. In Folge ging es zügig voran und die Datenbank ist bereits seit zwei Monaten online. Mit Erfolg. „Die Bewerberdatenbank ist eine sehr gute Ergänzung zu anderen Personalgewinnungsmaßnahmen mit dem übergeordneten Ziel, Pflegekräfte im Landkreis Passau zu halten oder weiter zu vermitteln. Neben der Gewährleistung des Datenschutzes wurde auch auf eine einfache Handhabung besonders Wert gelegt“, so Marek. Dies zeigt sich auch in der regen Nutzung: die ersten Vermittlungen haben bereits stattgefunden.

Imagepflege auf allen Kanälen

Neben der Entwicklung der Plattform ist ein weiterer Ansatz laut Fraunhofer, das Image der Pflegeberufe durch gezieltes Marketing und spannende Einblicke in die Pflege zu verbessern, um auch auf diesem Wege mehr Menschen für den Beruf zu gewinnen. So sollen in Zukunft insbesondere gemeinsame Kampagnen über die sozialen Medien verbreitet werden. Zudem ist für nächstes Jahr der Einsatz eines gebrandeten Busses geplant, mit dem sogenannte Einrichtungstouren für Schüler angeboten werden sollen. Die Idee dahinter: Das Angebot richtet sich speziell an Schüler, insbesondere an jene der höheren Klassen kurz vor dem Schulabschluss, und beinhaltet eine Bustour, bei der verschiedene Pflegeeinrichtungen im Landkreis angesteuert werden. Vor Ort gibt es für die Tourteilnehmer eine Führung durch die Einrichtung und Einblick in die verschiedenen Berufsmöglichkeiten. „Bei der Tour soll praxisnah und anschaulich erlebbar werden, wie der Pflegeberuf aussieht und welche unterschiedlichen Arbeitsplätze es hier in der Region gibt“, so Fraunhofer. In Anschluss an die Bustour könnten dann zum Beispiel Praktikumsplätze vermittelt werden oder sogar Ausbildungsmöglichkeiten besprochen.

Finanzierung durch alle Akteure

Grundsätzlich gilt für die Pflegeregionplus Passauer Land laut Fraunhofer: „Alle sollen von der Zusammenarbeit profitieren, sowohl die großen Akteure als auch die kleineren Einrichtungen“. Geht es um die Finanzierung konkreter Projekte, die ihm Rahmen der Marke entwickelt werden sollen, etwa die Bewerberplattform, werden die entstehenden Kosten zwischen den Kooperationspartnern aufgeteilt, zudem ist der Landkreis finanziell beteiligt. „Jeder bringt sich ein, zudem beantragen wir Förderungen“, so Fraunhofer. Das sei zwar ein großer zusätzlicher Aufwand, aber mit Gewinn für alle Beteiligten.

Vielversprechender Start

Mit der erfolgreichen Bewerberdatenbank ist die Pflegeregionplus Passauer Land vielversprechend gestartet, weitere Projekte sind in konkreter Planung, unter anderem eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen Partner beim Thema Aus-, Fort- und Weiterbildung. „Wir verfolgen alle gemeinsame Ziele und wollten von Anfang an, dass es schnell konkret wird und sichtbar etwas passiert“, so Ulrich Buchberger Leiter des AWO Seniorenheimes Ortenburg und Gründungsmitglied der AG Pflege. Neben den Schritten innerhalb der neu geschaffenen Marke bewährt sich die engere Kooperation aber auch darüber hinaus. „Die Rückmeldungen der Leiter sind durchwegs positiv“, so Fraunhofer, und dadurch, dass sich die Vertreter der verschiedenen Pflegeeinrichtungen im Landkreis nun viel besser untereinander kennen würden, sind die Wege kürzer und gibt es auch auf anderen Ebenen einen engen Austausch.

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