Public Viewing Fußball EM
Public Viewing zur Fußball-EM. Was ist wo erlaubt?
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Fußball-Europameisterschaft

Public Viewing zur Fußball-EM 2021: Die Regeln

Die Regeln beim Public Viewing während der Fußball-Europameisterschaft sind je nach Bundesland und Kommune unterschiedlich. Wichtig ist es deshalb, Fans, Gastronomen und Veranstalter darüber zu informieren, was erlaubt ist und was nicht.

Public Viewing zur Fußball-EM ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt, allerdings kommt es auf die Corona-Situation vor Ort an. Dies machte auch Gesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstag, einen Tag vor dem Start der Euromeisterschaft am 11. Juni, deutlich. "Das, was als Letztes dran kommt bei den Lockerungen sind Partys, Schützenfeste und andere Feiern", sagte Spahn.  "Veranstaltungen, bei denen sich die Menschen in den Armen liegen und meist mehr Alkohol fließt." Er traue sich nicht zu, einzuschätzen, ob sich bei dem Verbot bis Herbst etwas ändern werde. Fest steht aber: Public Viewing ist zur Fußball-EM grundsätzlich erlaubt. Doch die Regeln sind nicht überall gleich - und nicht jeder blickt da mehr durch.

Spahn: Abstand, Maske, wenig Alkohol beim Public Viewing

Der Bundesgesundheitsminister appelliert an die Fans beim gemeinschaftlichen Zuschauen zuhause oder vor der Kneipe: "Abstand halten, Maske tragen und möglichst wenig Alkohol trinken." Alkohol mache nachlässiger, was den Schutz angehe, und sei ohnehin nicht gesund, so Spahn. "Idealerweise treffen sich Geimpfte, Genesene oder Getestete zum Fußballgucken", betonte der Minister.

Public-Viewing: In den Ländern gelten unterschiedliche Regeln

Doch: Wo sonst gehen die Menschen öffentlich so auf Tuchfühlung wie bei einer Fußball-Meisterschaft? Wo sonst wird so im Chor gejubelt und gebrüllt, wie das immer der Fall ist, wenn ein Tor für die deutsche Mannschaft fällt.  "Das Tragen eines Mund-Nasenschutzes hat einen hohen Effekt", sagt dazu der Gesundheitsminister.

Corona-Regeln: Ordnungsbehörden für Kontrolle zuständig

Wer aber soll die Einhaltung der Hygienie-, Kontakt- und Abstandsvorschriften kontrollieren? Klar ist schon jetzt: Auf die kommunalen Ordnungsbehörden kommt in den nächsten Wochen jede Menge Zusatzarbeit zu - und Ordnungskräfte müssen sich auf weitere Anfeindungen einstellen, wenn sie die Corona-Regeln durchsetzen wollen. Es wird auch stark darauf ankommen, die örtlichen Regelungen frühzeitig und intensiv zu kommunizieren. Denn was erlaubt ist, das richtet sich nach der regionalen Infektionslage. Die EM 2021 dauert bis 11. Juli.

Bayern: Public Viewing mit bis zu 500 Menschen

Noch scheint aber so recht keiner durchzublicken, was nun erlaubt ist und was nicht. Das bayerische Gesundheitsministerium und das Kreisverwaltungsreferat in München verweisen darauf, dass Public Viewing dieses Mal nur als Hintergrundangebot erlaubt sei, wie die SZ berichtet. Die Richtschnur: Riesige Veranstaltungen darf es nicht geben, aber gemeinsames Fußballgucken in Biergärten und Gaststätten schon. Es werden feste Plätze mit Abstand zugeordnet, sobald der Sitzplatz verlassen wird, muss eine FFP-2-Maske getragen werden. Eine eigene Genehmigung brauchen Gastwirte für das Aufstellen einer Leinwand nicht - solange sie sich an die geltenden Hygienevorschriften halten. Nur Veranstalter, die außerhalb von Gastronomiebetrieben Public-Viewing auf festen Sitzplätzen mit bis zu 500 Menschen anbieten wollen, müssen laut der aktuellen Regelungen des bayerischen Staatsministeriums vorher eine Genehmigung einholen und ein Hygienekonzept vorlegen, schreibt in.franken.de.

Nordrhein-Westfalen: Bis 24 Uhr Fußballschauen öffentlich möglich

In Nordrhein-Westfalen sind - sofern es die Corona-Lage zulässt, auch zur Fußball-Europameisterschaft Bild- und Tonübertragungen in der Außengastronomie grundsätzlich bis 24 Uhr möglich. Die rechtliche Grundlage hierzu liefert das nordrhein-westfälische Landes-Immissionsschutzgesetz, schreibt das Umweltministerium. Dies sieht eine entsprechende Lockerung für die Außengastronomie vor. Ansonsten gilt ein Schutz der Nachtruhe ab 22 Uhr. Die konkreten Entscheidungen über Einschränkungen oder Ausweitungen treffen die Behörden vor Ort. "Ich appelliere an alle, sich an die Spielregeln zu halten", sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. "Auch wenn die Infektionszahlen kontinuierlich sinken und immer mehr Menschen geimpft werden, ist die Pandemie noch nicht vorbei. Sie fügte hinzu: "Es ist Aufgabe der Kommunen, die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung sicherzustellen und einen fairen Ausgleich zwischen den Belangen der ruhebedürftigen Anwohner und denen der Fußballanhänger zu schaffen." Hier geht es zur entsprechenden Erklärung.

Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg: Public Viewing als Kulturveranstaltung

In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ist Public Viewing erlaubt. Eine Sperrstunde gibt es in der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz nicht. Die Kommunen können hier eigene Regelungen erlassen. Auch Public Viewing auf öffentlichen Plätzen oder in kulturellen Einrichtungen kann theoretisch stattfinden.Sie fallen dann unter Kulturveranstaltungen, die unter Auflagen möglich sind. Bei einer Inzidenz unter 100 sind innen und außen 100 Zuschauer zugelassen. Bei einer Inzidenz unter 50 im Freien bis zu 250 Zuschauer. Mehr Informationen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Grundlage sind die jeweiligen Coronaschutzverordnungen der Länder.

Control-COVID-Konzept mit Stufenplan für Lockerungen

Der Chef des Robert-Koch-Instituts verwies bei der Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn auf das Control-COVID-Konzept, das einen Stufenplan zur Anpassung der Infektionslage beinhaltet.

WHO warnt vor Leichtsinn bei EM in der Corona-Pandemie

Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor Leichtsinn in der Pandemie. "Wir sind keineswegs außer Gefahr", sagte der Leiter des WHO-Regionalbüros Europa, Hans Kluge, auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.

Hier finden Sie das Stufenkonzept Control-COVID vom Robert-Koch-Institut zum Runterladen als pdf: