Recht auf Schneeballschlachten
Doch ein Problem hatte die Gemeinde bisher. Aus uralter Zeit gab es ein Verbot von Schneeballschlachten. Erlassen wurde es im Jahr 1921 - damals lebten weniger als 50 Familien in dem verschlafenen Dorf. Genau genommen war die Regelung eigentlich nur ungenau, denn wörtlich heißt es dort: Es ist verboten, Steine oder jegliche Wurfgeschosse auf Menschen, Tiere, Gebäude, Bäume, Fahrzeuge oder anderen öffentlichen und privaten Besitz zu werfen. JEGLICHE Geschosse, das heißt aber eben auch Schneebälle.
Ein Neunjähriger kippt das Verbot von Schneeballschlachten
Nun interessieren sich neunjährige Kinder eher selten für die Interpretation von Verordnungen. Dane Best, 9 Jahre alt und seit Jahren Fan von Schneeballschlachten, aber schon. Immerhin schneit es in den Wintermonaten in Colorado recht häufig. Die Geschichte, wie Dane überhaupt davon erfuhr, ist schnell erzählt: Bei einem Schulausflug zum Bürgermeister und zum Gemeinderat wurde den Kindern von den Verordnungen erzählt. Und irgendwie kam man auch darauf, dass ja damit wohl theoretisch auch Schneeballschlachten gemeint sind. So stand der neunjährige in der Einwohnerfragestunde der Stadtratssitzung mutig auf und forderte ein Recht auf Schneeballschlachten. "Die Menschen in Severance sollen in der Lage seine, eine Schneeballschlacht zu machen, wie überall auf der Welt", argumentierte der Neunjährige. Die Ratsmitglieder waren zugegeben überrascht, wussten sie so recht doch gar nichts von der urlalten Verordnung ihrer Gemeinde. Und so wurde noch in gleicher Sitzung die Verordnung aufgehoben.
KOMMUNAL meint: Eine Geschichte, fast wie ein Weihnachtsmärchen. Aber tatsächlich wahr! In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit!
