Zu Besuch bei KOMMUNAL-Lesern
© Carina Junker, Mathilde Möller, privat

Jubiläum

Zu Besuch bei KOMMUNAL-Lesern

23. Oktober 2024
KOMMUNAL-Reporter sind zu sieben Leserinnen und Lesern gereist. Sie erzählten uns, was sie an uns schätzen, warum sie das Magazin lesen - und welche Best-Practice-Beispiele ihnen weitergeholfen haben. Und: Wir wollten unbedingt auch wissen, was sie sich noch von uns wünschen

Pointiert und anregend

Abgeordneter Lütmann, Chefredakteur Christian Erhardt

Björn Lüttmann, Stadtverordneter in Oranienburg (rechts) mit
KOMMUNAL-Chefredakteur Christian Erhardt.

Der Landtagsabgeordnete Björn Lüttmann, zusätzlich auch Stadtverordneter in Oranienburg, ist KOMMUNAL-Leser der ersten Stunde. Seit dem Jahr 2014 ist er Mitglied im Brandenburger Landtag. „Ich lese eigentlich jede Ausgabe. Besonders mag ich die immer pointierten und anregenden Leitartikel. Der Kommentar zum Thema „Was darf man überhaupt noch sagen?“ ist mir etwa besonders im Gedächtnis geblieben.“
Der 48-Jährige kennt selber Sprüche wie: „Aber das darfst du doch so nicht sagen“, etwa als Fachpolitiker für das Thema Integration und Flüchtlinge. Aber auch der wöchentliche Infobrief mit aktuellen Informationen kommt bei ihm gut an. „Ich weiß noch, wie ich den dramatischen Fall des Bürgermeisters mitverfolgt habe, der wegen angeblich fehlender Sicherung eines Gewässers verurteilt wurde. Als dann über KOMMUNAL die Meldung kam, dass er nach Jahren doch noch freigesprochen wurde, fiel mir ein Stein vom Herzen.“.Großes Lob kommt von ihm auch für die vielen praktischen Beispiele aus anderen Kommunen. „Ich lese in der KOMMUNAL immer wieder großartige Beispiele, die sich auch bei uns umsetzen lassen. Aus so manchem Artikel ist schon eine Anfrage oder ein Antrag entstanden“, so Lüttmann. Hilfreich dabei für ihn auch die „journalistisch heruntergebrochenen“ Erklärungen zu Urteilen in der Rubrik „Recht Aktuell“. Was er verändern würde? „Ich bekomme das Magazin immer in den Landtag, hier vor Ort im Bürgerbüro kann ich mich noch mehr darüber mit Menschen austauschen. Ich nehme es daher immer mit nach Oranienburg.“ Künftig muss er das nicht mehr, wir haben seine Bezugsadresse angepasst.

KOMMUNAL als Inspiration im Bundestag

Gudrun Mallwitz und Bundestagsabgeordnete Karo Otte
Karo Otte, niedersächsische Bundestagsabgeordnete (rechts) mit KOMMUNAL-Redakteurin Gudrun Mallwitz

Die Bundestagsabgeordnete Karo Otte ist mit der KOMMUNAL groß geworden. „Das Heft lag schon in meiner Jugend bei uns zu Hause auf dem Küchentisch“, erzählt sie. Die Mutter ist - so lange wie es KOMMUNAL gibt - hauptamtliche Bürgermeisterin in der niedersächsischen Kreisstadt Moringen. Als Verwaltungsbetriebswirtin und Kreisinspektorin beim Landkreis Göttingen gehörte die KOMMUNAL schließlich auch für Karo Otte zur monatlichen Lektüre. Sie blieb dem Magazin treu, als sie in den Bundestag wechselte und dort in der Grünen-Fraktion kommunalpolitische Berichterstatterin wurde.  Ihr Bundestagsbüro liegt nur ein paar Schritte von der KOMMUNAL-Redaktion in Berlin-Mitte entfernt. Bei meinem Besuch schauen wir gemeinsam in das Heft. „Was mir am besten gefällt, sind die Einblicke in die Praxis und das Teilen von innovativen Ideen und Ansätzen“, sagt Karo Otte. „Die KOMMUNAL zeigt, wie man gestalten kann vor Ort und damit dafür sorgen kann, dass das Leben in den Kommunen besser wird.“ Was sie sich noch wünschen würde? „Dass die politische Haltung in den Leitartikeln differenzierter ausfällt. Und ich glaube, dass es der Zeitschrift guttun würde, wenn sie vom Grundsatz weggeht, die Parteizugehörigkeit nicht zu nennen. Denn es ist doch auch spannend, wo viele Ideen herkommen.“  Kommt sie überhaupt dazu, das Heft regelmäßig zu lesen? „Die KOMMUNAL liegt bei mir im Berliner Bundestagsbüro, doch in der Regel lese ich sie samstags bei meinen Eltern auf dem Sofa, wenn die beiden mit meinen beiden Kindern spielen.“

„Das Spannendste sind konkrete Beispiele“

Kämmererin Sandra Horvarth und Rebecca Piron
Kämmerin Sandra Horvath, hier mit der Sommerausgabe des Magazins zur Zukunft der Bäder, zeigt KOMMUNAL-Redakteurin Rebecca Piron das Stadtbad Freiberg am Neckar, das sie über Wasser halten will.

Seit fast 23 Jahren arbeitet sie im Rathaus, seit 2018 ist sie die Kämmerin. In dieser Funktion hat Sandra Horvath in der Stadt Freiberg am Neckar mit fast allem zu tun, was sich bewegt: der fast abgeschlossene 90-Millionen-Euro-Schulneubau mit allen weiterführenden Schularten, der neue Kindergarten und die neue Obdachlosenunterkunft. Aber auch Dauerbrenner, wie der Erhalt des Stadtbads, an dem wir uns zum Gespräch treffen, gehören dazu. Das ist im baden-württembergischen Freiberg – wie in fast jeder Kommune – ein erhaltenswertes Verlustgeschäft.
Bei all diesen Themen begleitet sie die aktuelle KOMMUNAL. „Das Spannendste sind für mich die konkreten Beispiele aus anderen Kommunen. Wenn ich weiß, wo etwas gut umgesetzt wird, kann ich dort anrufen und mich austauschen“, sagt die Frau der Zahlen. Besonders, wenn es um eine Kommune aus ihrem Kämmerer-Sprengel geht, ist Sandra Horvath begeistert, denn dann ist die Vergleichbarkeit besonders hoch.
Themen, die die Diplombetriebswirtin in den letzten Jahren umtreiben, sind gleichzeitig regelmäßig Thema in KOMMUNAL: So das Damoklesschwert UStG 2b und die Grundsteuerreform. Aus ihrer Sicht wird aktuell alles kleinteiliger und komplexer. Sie fragt sich zum Beispiel: „Wenn der Gesetzgeber Ganztagsbetreuung an Grundschulen vorschreibt und wir es doch alle umsetzen müssen, warum werden dann die Mittel nicht einfach fair unter allen aufgeteilt? Warum sind komplizierte Anträge nötig, die die ohnehin zu knappe Zeit auffressen?“
Solche unnötigen Aufwände führen dazu, dass die KOMMUNAL-Ausgabe oft warten muss: „Ich komme nicht so viel dazu, wie ich gerne würde, weil sich auf dem Schreibtisch die Aufgaben stapeln, die sofort bearbeitet werden wollen.“ Jetzt liegt es in der Hand von Bund und Land, Sandra Horvath mehr Zeit für die Lektüre einzuräumen.

„Ich bekomme Impulse für meine Arbeit“

Landrat Onno Eckert mit Monique Opetz
Onno Eckert, Landrat Landkreis Gotha, Thüringen, mit KOMMUNAL-Reporterin Monique Opetz

Viele bunte Post-It-Zettel zieren die alten KOMMUNAL-Ausgaben im Büro von Landrat Onno Eckert im thüringischen Landkreis Gotha. Das Magazin macht die Runde im Sekretariat – relevante Artikel werden markiert. Die aktuelle Ausgabe landet aber zuerst in der Lesemappe des Landrats. „Auf längeren Dienstfahrten schaue ich gerne rein“, erzählt Eckert. KOMMUNAL begleitet ihn, seitdem er 2018 gewählt wurde. „Kommunale Themen finden an der Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung statt - also dort, wo Menschen Behörden leiten und den Bürgerinnen und Bürgern direkt verpflichtet sind“, sagt Eckert. In diesem Spannungsfeld über Lösungsansätze zu berichten, sei hilfreich. Die KOMMUNAL ist für ihn vor allem Ideengeberin – sowohl bei Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Klimaschutz oder Personalmanagement, als auch im Kleinen, wenn es konkret um Umwelt, Abfallbeseitigung oder Ehrenamtsförderung geht. Was der Landrat besonders schätzt: „Themen und Geschichten aus anderen Kommunen geben mir Impulse für meine eigene Arbeit.“ Für die Zukunft wünscht er sich, den Blick noch stärker auf ostspezifische Herausforderungen zu richten: „Im Vergleich sind wir hier strukturell schwächer aufgestellt als der gesamtdeutsche Durchschnitt. Das führt zu eigenen Ideen und Wegen zur Problemlösung.“ Dieser Ansatz könne allen Leserinnen und Lesern Zuversicht und Motivation vermitteln. Zum Abschied gibt er KOMMUNAL mit auf den Weg: „Weitermachen! Die kommunale Familie braucht den Zusammenhalt. Gemeinsame Medien sind dafür wichtig.“

„Ich mag Geschichten des Gelingens und des Scheiterns“

Bürgermeisterin Eliza Diekmann und Annette Lübbers
Treffpunkt Schlosspark: Bürgermeisterin Eliza Diekmann (rechts) und KOMMUNAL-Reporterin Anette Lübbers.

Ich treffe Eliza Diekmann, Bürgermeisterin im münsterländischen Coesfeld (NRW),  im Schlosspark, nur wenige Schritte vom Rathaus entfernt. Hier, am Ufer eines Baches, würde die 38-Jährige gerne mehr Zeit verbringen. „Aber meistens lese ich dann doch am Schreibtisch“, sagt sie. An ihrem ersten Arbeitstag als Bürgermeisterin vor vier Jahren erwartete die Publizistin und Politikwissenschaftlerin erst einmal ein vollgepackter Schreibtisch. „KOMMUNAL landete damals auf dem Stapel: genauer anschauen“, erzählt sie lachend. „So richtig mit dem Heft beschäftigt habe ich mich aber erst, als die erste Interview-Anfrage an mich kam.“  Unter den vielen Artikeln, die sie seitdem gelesen hat, kann sie ad hoc keinen nennen, der ihr besonders in Erinnerung geblieben wäre. Aber welche Artikel sie am liebsten liest, das weiß sie genau: „Geschichten des Gelingens. Besonders gefallen mir Ideen, die weit in die Zukunft weisen.“ Manche, sagt sie, habe sie so beeindruckend gefunden, dass sie Kontakt zu den Protagonisten aufgenommen habe. Honorieren würde sie aber auch den Mut, Geschichten des Scheiterns zu erzählen. „Weil darin eine Menge Potenzial steckt und weil wir nur so lernen, uns Veränderungen mutig zu stellen.“  Das würde uns weiterbringen, sagt Eliza Diekmann und hat dann noch einen Wunsch: „Ich würde gerne mehr darüber erfahren, wie andere Bürgermeister und Bürgermeisterinnen ihren Alltag organisieren und bei welchen Gelegenheiten sie zum Beispiel auch mal Nein sagen.“   

„Mich interessieren die Nachrichten aus den Bundesländern“

Sozialamtsleiterin Martina Fritz mit Benjamin Lassiwe

Lesen im Café: Sozialdezernentin Martina Fritz in der Verbandsgemeinde Diez und KOMMUNAL-Reporter Benjamin Lassiwe

Wenn Anfang des Monats die Postmappe im Büro von Martina Fritz ankommt, freut sich die Sozialamtsleiterin in der Verbandsgemeinde Diez schon auf die neue KOMMUNAL.  „Am spannendsten finde ich die Nachrichten aus den verschiedenen Bundesländern”, sagt die Beamtin.  „Da sieht man, welche Themen anderswo dran sind, und wie sie umgesetzt werden.” Auch die Rubrik „Politik und Recht” liest sie meist aufmerksam: „Es ist für meine Arbeit wichtig, zu erfahren, welche Themen gerade im Bund und den Ländern behandelt werden und wie sie auf unsere kommunale Ebene heruntergebrochen werden.” Ganz aktuell gilt das zum Beispiel für die Bezahlkarte für Asylbewerber: Denn alle Flüchtlinge, die noch im Verfahren sind, erhalten ihre Unterstützung über das Sozialamt. Ist ein Aufenthaltstitel da, wird das Jobcenter zuständig. „Und bei uns in Rheinland-Pfalz stockt das Thema Bezahlkarte gerade“, sagt Fritz
Zum Fachbereich Soziales in der Verbandsgemeinde gehören auch die Schulen und Kindertagesstätten. 16 Kitas, davon eine in kommunaler Trägerschaft, und vier Schulen gibt es in der weitläufigen Kommune. Derzeit plant die Kommune ein Neubauprojekt – und über Schulneubauten hatte auch KOMMUNAL in der Vergangenheit schon mehrmals berichtet. „Schulneubauten sind ein Thema, bei dem ich mir wünsche, dass die Zeitschrift dranbleibt”, sagt Fritz. „Vielleicht ja auch mit unserem Beispiel hier in Diez.” Die Gemeinde plant einen Neubau auf der grünen Wiese – und das Ziel ist, dass sich die neu gebaute Bildungseinrichtung auch im weiteren Umfeld sehen lassen kann.

"Ich lese KOMMUNAL seit fast zehn Jahren"

Stadträtin Judith Wintersberger und Dorothea Walchshäusl
Die Abensberger Stadträtin Judith Wintersberger (rechts) mit KOMMUNAL-Reporterin Dorothea Walchshäusl beim Durchblättern von KOMMUNAL vor dem Rathaus.

Im politischen Leben von Judith Wintersberger, SPD-Stadträtin und Fraktionsvorsitzende im bayerischen Abensberg, ist KOMMUNAL eine vertraute Konstante. Wenn die Rechtsanwältin am letzten Donnerstag im Monat zur Stadtratssitzung im Rathaus kommt, liegt die neueste Ausgabe bereits auf ihrem Tisch. „Dann stecke ich mir das Magazin in die Tasche und wenn ich am Wochenende Zeit habe, schaue ich es in Ruhe durch“, erzählt die Kommunalpolitikerin. Dies sei bereits seit etwa zehn Jahren so. Besonders schätzt sie bis heute die Praxis-Beispiele. „Wenn ich durch das Magazin blättere, bleibe ich meistens an den konkreten Geschichten hängen“, erzählt Judith Wintersberger. Sie erinnert sich noch gut an einen Artikel zu Möglichkeiten der Friedhofsgestaltung. Wie machen andere Kommunen etwas? Und was lässt sich für Abensberg daraus ziehen? „Das finde ich spannend“, sagt sie. Geht es nach ihr, könnten es gerne noch mehr Best Practice-Beispiele sein. Ob die Gestaltung der Innenstadt, Nachhaltigkeit, Wohnraum-Engpässe oder das Leben im ländlichen Raum – die Themen, die den Abensberger Stadtrat bewegen, gleichen denen in anderen Kommunen. Die Stadträtin liest KOMMUNAL vor allem, um sich „Anregungen zu holen und Ideen zu sammeln“. Gefällt ihr ein Artikel besonders, schneidet sie ihn aus und legt ihn in ihre Stadtratsmappe. „Ich denke mir oft: das hier könnte ich nochmal brauchen“, erzählt sie. „Damit bin ich nicht allein, denn immer wieder ziehen auch Kollegen einen KOMMUNAL-Artikel aus der Tasche“, erzählt Wintersberger.

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Fotocredits: Foto / privat, Carina Junker, Mathilde Möller, privat