Wir nutzen die Chance zur Einbindung von Senioren zu wenig, meint unser Gastkommentator
Wir nutzen die Chance zur Einbindung von Senioren zu wenig, meint unser Gastkommentator
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Kommentar

Alltägliche Altersdiskriminierung schwächt Deutschland

Deutschland altert, die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente, Fachkräfte fehlen überall. "Es wäre ein Gebot der Stunde, das große Potenzial, ältere Menschen zu nutzen, ihre Erfahrung in Wirtschaft und Gesellschaft einzusetzen", meint DStGB Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg im KOMMUNAL-Gastkommentar.

Statt das Potential zu nutzen ist leider in Deutschland das Gegenteil der Fall. Gendern und Diskriminierung sind zentrale Themen. Die Diskriminierung von älteren Menschen spielt dabei offenbar keine Rolle. Schöffe darf man mit über 70 Jahren nicht mehr werden, weil man offenbar nicht mehr in der Lage ist, einen Tatbestand objektiv und richtig zu beurteilen, in der rheinischen Landeskirche der evangelischen Kirche ist man selbst als Presbyter ab 70 Jahre zu alt. Auch die Kommunalverfassungen in den Ländern kennen teilweise Altersgrenzen für haupt- und ehrenamtliche Bürgermeister. Der WDR hatte die älteren noch zusätzlich an den Pranger gestellt mit dem Song: „Meine Oma ist ne alte Umweltsau.“

Der Glaube an die Leistungsfähigkeit älterer Menschen ist in unserer Gesellschaft nicht weit verbreitet. Damit werden wichtige Chancen für unsere Zukunft verspielt.

Die Fitness und geistigen Fähigkeiten entscheiden sich heute nicht mehr nach dem Alter. Wir brauchen deshalb eine Initiative, um diese Ressourcen zu nutzen und die Diskriminierung älterer Menschen zu beenden.