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Fifty-Fifty-Taxi
© shutterstock

Fifty-Fifty-Taxi: Auch nachts sicher nach Hause

von Rebecca Piron
Stellvertretende Chefredakteurin | KOMMUNAL
21. Oktober 2019
Im ländlichen Raum sind Jugendliche oft auf das Elterntaxi angewiesen, wenn sie am Wochenende feiern möchten. Im schlimmsten Fall setzen sie sich nach einer durchtanzten Nacht selbst ans Steuer. Das Fifty-Fifty-Taxi soll Jugendliche im ländlichen Raum sicher und einfach nach Hause bringen. Ein Erfolgskonzept, das in immer mehr Landkreisen getestet wird.

Sich mit Freunden treffen, die Nacht durchfeiern und dann im Morgengrauen den Heimweg antreten - so gestaltet sich das Wochenende vieler Jugendlicher. In Mittel- und Großstädten können die Nachtschwärmer dann mit Nachtbussen, teils sogar mit der S- oder U-Bahn nach Hause fahren. Im ländlichen Raum sind Nachtbusse jedoch selten umsetzbar. Die abzudeckende Strecke ist zu groß, die Menge an Fahrgästen in die jeweiligen Richtungen zu klein. Den Heimweg mit dem Taxi können sich viele Jugendliche nicht leisten und treffen deshalb häufig eine gefährliche Entscheidung: Sie fahren mit dem eigenen Auto. 2017 starb am Wochenende zwischen 22 und 7 Uhr fast jeder Sechste der 394 bei Verkehrsunfällen getöteten jungen Erwachsenen. In allen anderen Altersgruppen liegt weniger als jeder sechzehnte Verkehrstote in diesen Zeiten.

Fifty-Fifty-Taxi soll für mehr Sicherheit sorgen

Deshalb hat das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern 1998 das Fifty-Fifty-Taxi eingeführt. Jugendliche bezahlen bei teilnehmenden Taxiunternehmen am Wochenende in den Abend- und Nachtstunden nur die Hälfte des üblichen Taxipreises. Den Rest übernimmt das Land. Das Verkehrssicherheitsprojekt hat bei den Jugendlichen so großen Anklang gefunden, dass auch das Land Brandenburg und viele Landkreise in ländlichen Räumen in ganz Deutschland das Konzept übernehmen. Der Ostalbkreis im Regierungsbezirk Stuttgart war 2003 der erste Landkreis, der ein Fifty-Fifty-Taxi eingeführt hat. „Es ist eine freiwillige Aufgabe, die auf die Pflichtaufgaben im Nahverkehr obendrauf kommt“, sagt Michaela Conrad, die das Projekt als Fachbereichsleiterin Personenbeförderung von Anfang an alleine betreut hat. „Ich bin aber trotzdem mit Herzblut dabei, weil ich daran glaube, dass es eine sinnvolle Einrichtung ist, die für mehr Sicherheit sorgt.“ Dass das Projekt tatsächlich zu weniger Verkehrsunfällen mit jugendlichen Fahrern geführt hat, kann man an den Unfallzahlen im Landkreis nicht eindeutig belegen. Aber:

Es fahren so viele Jugendliche mit dem Fifty-Fifty-Taxi, dass ganz klar ist, dass so schon viele Unfälle verhütet worden sind.

Michaela Conrad

Michaela Conrad (l.) mit Michael Altinger, Selina Graf, Dieter Kurtzke, Landrat Klaus Pavel und Yannick Haas
Michaela Conrad (l.) mit Michael Altinger, Selina Graf, Dieter Kurtzke, Landrat Klaus Pavel und Yannick Haas

Über 100.000 Jugendliche haben die Fifty-Fifty-Taxis schon in Anspruch genommen. Da der Ostalbkreis flächenmäßig einer der größten Landkreise Baden-Württembergs ist, ist die Einrichtung eines Nachtbusses schwierig. „Wir haben mit Aalen, Schwäbisch Gmünd und Ellwangen drei Zentren in die die Jugendlichen am Wochenende fahren. Das Nachtbusnetz, das wir aufbauen müssten, wäre riesig“, erklärt Conrad. Das Fifty-Fifty-Taxi ist zudem längst eine feste Größe bei den Jugendlichen im Kreis. Seit 2015 werden die Fahrten mit dem Fifty-Fifty-Taxi über eine App abgerechnet. „Wir hatten zuerst ein Bonsystem, aber irgendwann hatten wir 20.000 Bons im Umlauf und ich musste mir eine Methode mit weniger Verwaltungsaufwand überlegen“, erzählt Conrad. Gemeinsam mit dem benachbarten Donau-Ries-Kreis, der ebenfalls ein Fifty-Fifty-Taxi installiert hat, wurde die Programmierung einer App veranlasst. Die App hat mittlerweile über 16.000 registrierte Nutzer und es wurden über 53.000 Fahrten mit ihr abgerechnet.

Ein gut laufendes Fifty-Fifty-Taxi verursacht hohe Kosten

Die große Beliebtheit hat jedoch auch zu Finanzierungsproblemen geführt. In zwei Jahren musste der Fifty-Fifty-Taxibetrieb über die Sommermonate eingestellt werden. Michaela Conrad sucht unablässig nach neuen Sponsoren. 46 lokale Unternehmen beteiligen sich derzeit mit insgesamt etwa 70.000 Euro jährlich an der Finanzierung. Für das Jahr 2019 rechnet Conrad mit Kosten in Höhe von 160.000 Euro. Da der Landkreis 70.000 Euro für das Projekt bewilligt hat, wird die Finanzierung in diesem Jahr wieder knapp. „Für das nächste Jahr hat der Umweltausschuss aber 90.000 Euro bewilligt, also sollten wir die Kosten gemeinsam mit den Sponsoren gut decken können“, freut sich Conrad.

Auch der Landkreis Wunsiedel testet das Fifty-Fifty-Taxi

In einer Pilotphase testet auch der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge das Fifty-Fifty-Taxi. „Wir hatten in den letzten acht Jahren 17 Diskounfälle“, sagt Tobias Köhler vom Landratsamt. „Und wir sind der Meinung: Jeder Diskounfall ist einer zu viel.“ Ende Juli hat der Kreis deshalb die Pilotphase gestartet und in den ersten beiden Monaten 200 Fahrten verzeichnet. Im Dezember wird sich entscheiden, ob das Fifty-Fifty-Taxi weiter betrieben wird.

Aus unserer Sicht ist es eine sinnvolle Einrichtung, die von Anfang an gut angenommen wird. Wir denken, dass es das Leben für junge Erwachsene bei uns attraktiver und sicherer macht.

Alexander Bock, zuständig für Mobilitätskonzepte im Landkreis Wunsiedel

Alexander Bock kümmert sich um das Fifty-Fifty-Taxi in Wunsiedeln.

Zunächst sollte das Projekt eine eigene App bekommen wie im Ostalbkreis. „Da Wunsiedel nun aber als Smart-City-Landkreis ausgewählt wurde, haben wir vor, eine Mobilitäts-App zu programmieren, die alle Mobilitätsangebote des Landkreises vereint, auch das Fifty-Fifty-Taxi“, kündigt Bock an.

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