Corona-Virus
Das sind die kuriosesten Impfanreize der Welt
Impfanreize setzen statt auf Impfzwang setzen - das scheint das Motto vieler Bürgermeister zu sein. Bisher gibt es in Europa nur ein einziges Land, das eine Impfpflicht eingeführt hat, nämlich Österreich. Und dort gibt es bereits von Regierungsmitgliedern erste Initiativen, die Gesetzgebung zurückzunehmen. Ob Deutschland in Sachen Impfpflicht folgen wird, ist weiter unklar. Gleichzeitig ist die Impfquote in Deutschland im europäischen Vergleich sehr niedrig. Und so lassen sich immer mehr Kommunen spannende Aktionen einfallen. Die jüngste Idee kommt aus Castrop-Rauxel. Morgen Abend (Freitag, 11. Februar) heißt es von 18 Uhr bis Mitternacht in der Ruhrgebiets-Stadt "Willkommen beim McImpf Dich Angebot". Bürgermeister Rajko Kravanja will den frisch Geimpften dann kostenfrei ein McDonalds Menü servieren. Und das geht so, wie die Stadt vorab mitteilte:
Update vom 14. Februar: Die Impfaktion ist nach Angaben des Bürgermeisters erfolgreich verlaufen. Auf seinem persönlichen Facebook-Account postete Bürgermesiter Kravanja nach der Aktion eine erste Stellungnahme und einige Bilder von der Aktion:
Bürgermeister Rajko Kravanja hat sich mit dem Deutschen Roten Kreuz zusammengetan und will auf dem Parkplatz der städtischen Gesamtschule ein mobiles Impfzentrum einrichten. Burger-Brater Mc Donalds sitzt direkt nebenan und so hat der Bürgermeister das Unternehmen ebenfalls mit ins Boot geholt - die Firma sponsert Gratis-Menüs. Von 18 Uhr bis Mitternacht wird auch der Bürgermeister vor Ort sein und will den Kellner spielen. "Erst der Kampf, dann der Mampf" - so in die Richtung könnte es laufen. Impfung abholen und Burger servieren lassen.
In den örtlichen Ruhr-Nachrichten erklärte Bürgermeister Kravanja die Aktion wie folgt: „In dieser Pandemie kommt es auf jeden einzelnen an, und nur gemeinsam kommen wir aus der Krise. Da ist es nur logisch, wenn wir uns auch gemeinsam impfen lassen und ungewöhnliche Wege gehen. Sich vor einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen, das ist so einfach, wie einen Burger zu bestellen“.
Nach der Aktion erklärte er: "Ziele erreicht - wir wollten, dass über das Thema wieder intensiv gesprochen wird und sich Menschen impfen lassen. Beides haben wir geschafft. Es waren Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen dabei."
Impfanreize gab es in Deutschland schon viele - von Bratwurst bis Luxuslimousine
Die Idee ist nicht ganz neu - vor allem in Thüringen hatten Kommunen schon im Herbst deutschlandweit für Aufsehen gesorgt, als sie als Impfanreiz auf die gute alte Thüringer Bratwurst setzten. Die Stadt Sonneberg, eine 23.000 Einwohner Stadt im fränkisch geprägten Süden Thüringens hatte damit begonnen, später gab es Aktionen auch im Erzgebirge und sogar die niedersächsische Neustadt am Rübenberge hat die Aktion Ende des Jahres übernommen. Lange Schlangen gab es zur Weihnachtszeit übrigens auch in Bochum. Dort gab es eine Impfaktion auf dem Weihnachtsmarkt mit Gratis-Glühwein.
Es geht aber noch deutlich ausgefallener. In Hannover, wo bekanntlich König Fußball fast so wichtig ist wie das Schützenfest, gab es etwa vom Zweitligisten Hannover 96 insgesamt 1000 Freikarten für ein Klassiker-Derby im Januar gegen Dynamo Dresden. Geimpft wurde direkt im Stadion. Und in Hamburg konnten sich Ende des Jahres Menschen, die sich gegen Corona impfen lassen wollten, mit einem Luxusauto zum Impf-Termin chauffieren lassen. Organisiert wurde die Aktion von mehreren Unternehmen der Hansestadt. Das Ziel des Shuttles war ein Hotel im Stadtteil St. Pauli. Dort fand die Impfung statt – im 20. Stock mit Blick über die Elbe und auf den Hamburger Hafen.
Impfanreize weltweit - was andere Länder für Aktionen boten...
Andere Kommunen in anderen Ländern locken mit deutlich kurioseren Anreizen. In Thailand etwa wird in einem Bezirk jede Woche unter Impflingen eine Kuh verlost. Das Gesundheitsamt in Haarlem in den Niederlanden lockt paarungswillige Singles mit einem Blind-Date zum Impftermin. Die Behörde vermittelt einen Partner fürs Impf-Date in der viertel Stunde Wartezeit nach dem Pieks.
Die Stadt Rovaniemi in Finnland spannt ihren bekanntesten VIP zum Impfen ein: Der Weihnachtsmann, der laut finnischem Glauben in der Region lebt, feiert bei anschließenden Impf-Partys mit.
In Washington in den USA gibt es Joints für Geimpfte. In Mexiko werden Wartende im Impfzentrum mit Animateuren wie etwa Ringern in voller Montur und mit Yoga-Kursen gelockt. In Tschechien bekommen Staatsbedienstete zwei zusätzliche bezahlte Urlaubstage. Am spendabelsten war Hongkong – hier wurde unter den Freiwilligen ein Tesla, ein Luxusappartment und eine Privatparty in einem Airbus verlost.