Bücher auf die Bank legen
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Eine kleine Überraschung für die Bürger

3. Juli 2019
Eine Großstadt und ein ländlicher Ort versuchen, Literatur näher an den Bürger zu bringen - und setzen dafür vor allem auf die entspannenden Wirkung der Natur.

Passend zum sommerlichen Wetter konnten Berliner vor einigen Tagen eine kleine Besonderheit genießen: Auf 46 Parkbänken haben Autoren aus ihren eigenen Büchern vorgelesen. Egal, ob Essay, kleines Gedicht oder spannender Krimi - Es waren viele Literaturgattungen dabei.

Die Veranstaltung "Literatur auf der Parkbank" fand von 14 bis 18 Uhr statt. Kuratiert wurde sie von Eckhard Hündgen: "Ich mag Literatur, ich mag Menschen und ich mag die Natur", erklärt er. Und was läge da näher, als all das zusammenzubringen?

Und deshalb konnten die Hauptstädter durch den Park spazieren, sich neben einen Autor auf die Parkbank setzen und seinen Geschichten lauschen oder selbst Fragen stellen.

Das Ziel der Veranstaltung ist es, Menschen zu erreichen, die sonst nie zu einer Lesung gehen würden. Also mehr Menschen für die Literatur zu begeistern. Das Besondere an der Veranstaltung ist aber auch, dass sie das Potezial hat, Menschen zusammenzubringen und zur Diskussion anzuregen. Zudem vermittelt Literatur Wissen. Sie hilft uns dabei, unseren Horizont zu erweitern, unser Mitgefühl zu vertiefen und unsere Fantasie anzuregen.

Wo welcher Autor liest, konnten die Berliner vorab auf der Homepage nachsehen. Die Bänke, auf denen die Lesungen beziehungsweise der gedankliche Austausch stattfand, konnten Interessierte an den roten Sonnenschirmen erkennen.

Literatur funktioniert nicht nur in der Großstadt

Auch in der brandenburgischen Oberförsterei Hammer versucht man, den Bürgern Literatur näher zu bringen. Zwar nicht mit anwesenden Autoren wie in Berlin. Dafür aber mit ihren Werken. Und das Angebot kommt anscheinend sehr gut an. So gibt es auf einer Fährte im Wald mehrere Lesestationen mit poetischen Texten aus allen möglichen Ländern der Welt. Der Landesbetrieb Forst Brandenburg engagiert sich für das Projekt und versucht damit, Kultur, Natur und Regionen miteinander zu vebinden. So finden die Brandenburger hier auf einer Strecke von 20 km circa 50 Lesepulte mit unterschiedlichsten Texten, die unterhalten oder zum Nachdenken anregen.