Wunschkennzeichen kosten in Deutschland einheitlich 10,20 Euro

Wunschkennzeichen: 160.000 Euro für die Kommune

Wer ein besonderes Nummernschild für sein Auto haben möchte, zahlt dafür extra. Das ist in Deutschland so, aber auch anderswo. In der Schweiz hat nun ein Autofahrer umgerechnet 159.000 Euro hingeblättert.

So lässt sich die Haushaltskasse der Kommune bzw. des Landkreises natürlich auch aufbessern. 159.000 Euro hat ein Autofahrer im Schweizer Kanton Wallis für eine Autokennzeichen bezahlt. VS ist das für den Kanton richtige Kennzeichen. Der Autofahrer wollte dahinter gerne statt einer längeren Zahlenreihe die Nummer 1 haben. Kein Problem, allerdings, normal zur 'Zulassungsstelle gehen und es einfach abholen, konnte er dann doch nicht.

Versteigerung der Nummer 1

Stattdessen hat der Kanton eine Versteigerung gemacht - denn das Kennzeichen mit der Nummer 1 wollten ziemlich viele haben. So steigerten sich die Bieter in die Höhe - der Zuschlag fiel am Ende bei 160.100 Schweizer Franken, umgerechnet 159.000 Euro. Damit lag das Angebot um 100 Schweizer Franken höher, als der Zweitplatzierte. Die Sshweizer Kantone haben schon lange erkannt, dass sich mit besonderen Autokennzeichen viel Geld in die lokalen Kassen spülen lassen. Im Jahr 2013 spülte etwa im Kanton St. Gallen das Kennzeichen mit der Nummer 1 immerhin rund 130.000 Euro in den Haushalt. Im Tessin ging die Nummer 10 für die gleiche Summe über den Kennzeichen-Tisch.

Wunschkennzeichen: Andere Länder - andere Sitten

Das alles sind jedoch nur "Peanuts" im Vergleich zu den Summen, die Bieter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bereit sind zu zahlen. Für das dortige Kennzeichen mit der Nummer 1 zahlte ein Geschäftsmann mehr als zehn Millionen Euro. Ein Brite hat derweil vor einigen Jahren sein Kennzeichen "F-1" für knapp 12,4 Millionen Euro verkauft. Hier allerdings hatte die Stadt nichts von dem Verkauf, das lief privat ab.

Beim Autokauf in Deutschland gelten klare Kostensätze - die Reservierung eines Wunschkennzeichens etwa schlägt mit 2,60 Euro zu Buche.

Manch Kämmerer in den Kreisverwaltungen  mag sich nun auch in Deutschland die Finger lecken. Aber solche Versteigerungen und Verkäufe sind in Deutschland nicht vorgesehen. Klassisch bürokratisch geht es hier zu - ein Wunschkennzeichen kostet bundeseinheitlich 10,20 Euro, eine Reservierung schlägt mit schlappen 2,60 Euro zu Buche - egal, wie schön das Kennzeichen auch sein mag. Leider, mag mancher Kämmerer denken. Denn häufig deckt die Summe kaum den Aufwand, der mit dem Akt der Kennzeichen-Vergabe  verbunden ist.

Geld mit Wunschkennzeichen verdienen in Deutschland andere

Geld wird mit Wunschkennzeichen in Deutschland aber trotzdem gemacht. So gibt es in größeren Städten seit Jahren eine Art "Nummernschild-Schwarzmarkt". Der Trick ist einfach - in vielen Städten kann man sich das Wunschkennzeichen online reservieren - bekommt dann einen Code, mit dem man das reservierte Kennzeichen bei der Zulassungsstelle erhält. Als Nachweis, dass man derjenige ist, der reserviert hat. Findige Geschäftemacher reservieren gerne häufig gewünschte Kennzeichen und verkaufen Interessenten dann die PIN-Nummer. Das läuft meist über private Händlerseiten. So wirkt etwa die Seite strassenverkehrsamt.de zwar auf den ersten Blick offiziell, der Betreiber ist aber privat, schreibt das auf seiner Seite auch deutlich. Aktuell ist dort etwa das Kölner Kennzeichen K - 00 50 für satte 750,- Euro zu haben. Das ist rechtlich zulässig, die Behörden haben hier keine Möglichkeiten, das zu verhindern. Auch bereits vergebene Kennzeichen können gekauft werden - dann meldet der Besitzer  sein Fahrzeug ab und überträgt das Kennzeichen an jemand anderen. Hier zumindest beginnt dann jedoch die Grauzone, in vielen Meldeämtern ist das nicht möglich. Auch versuchen immer mehr Kraftfahrzeugämter, statt eines PINS mit persönlichem Namen die Reservierung vornehmen zu lassen - eine Garantie ist auch das nicht, dämmt aber die Möglichkeiten der Online-Händler zumindest ein.