Recht Aktuell
Recycling von Klärschlamm wird zur Pflicht - was Kommunen jetzt tun müssen!
Bau und Betrieb der Anlage übernimmt das neue Unternehmen, zu dessen Anteilseignern ausschließlich kommunale Unternehmen gehören. So soll sichergestellt werden, dass das Unternehmen ausschließlich dem Gemeinwohl dient. Daran beteiligt sind unter anderem die Stadtwerke Köln, die Stadt Bonn sowie ein Zusammenschluss mehrerer rheinischer Städte und Umlandgemeinden (KKP).
Mit Klärschlamm die Energiewende beflügeln
Die neue Anlage in Köln-Merkenich entsteht im Bereich eines stillgelegten Braunkohleblocks und soll eine Kapazität von 30.000 bis 39.000 t/a TS (Trockensubstanz) haben, was in etwa dem Klärschlamm von zwei Millionen Einwohnern in der Region Köln/Bonn entspricht. Birgit Konopatzki, Sprecherin bei den Stadtentwässerungsbetrieben Köln, erläutert: "Am Standort ist dank der bereits vorhandenen Infrastruktur eine einzigartige Lösung für den Transport möglich. Nur hier kann der Klärschlamm per Rohrleitung, Schiff, LKW und potenziell per Bahn angeliefert werden. Der Klärschlamm aus dem Großklärwerk Stammheim wird dann direkt über eine Rohrleitung in die Anlage transportiert - statt per LKW durch Wohngebiete und über die Autobahn." Eingesetzt sollen zudem - so der Stand der Diskussion - Schiffe mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb. Das Ziel: Mit Klärschlamm klimaneutrale Fernwärme für etwa 1.700 Haushalte und einen Teil des Industriesektors sowie klimaneutralen Strom zu generieren.
Die neue Anlage: Der Zeitrahmen
Vorgesehen ist es, bis Ende des kommenden Jahres den technischen Rahmen des Projektes festzulegen. Danach folgt in etwa zwei Jahren - so die Planung - das Entwurfs- und Genehmigungsverfahren inklusive einer umfassenden Beteiligung der Öffentlichkeit. Ende 2025 soll dann der erste Spatenstich erfolgen.

Kooperation zu Klärschlammverwertung
Bei der jetzt vereinbarten Zusammenarbeit im Sachen Klärschlammverwertung muss es in der Region Köln/Bonn nicht bleiben. Volker Erbe, Geschäftsführer der KKP, kann sich mehr vorstellen: "Wir haben die Interessen und Kräfte einiger umliegender Städte und Gemeinden gebündelt und erstmalig beim Thema Klärschlammverwertung eine Kooperation mit zwei Großstädten auf die Beine gestellt. Damit schaffen wir die Basis für weitere Kooperationsmöglichkeiten - nicht nur bei der Abwasserbehandlung, sondern vielleicht sogar noch bei anderen Aufgaben der Daseinsvorsorge."
