
Wahl-O-mat 2025
Kommunalwahlen NRW: Lokale digitale Wahlhilfen für junge Wähler
Am 14. September sind knapp 13,7 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen dazu aufgerufen, ihre Bürgermeister, Stadträte und Gemeinderäte zu wählen. Doch vielen fällt es schwer, sich unter den zahlreichen Kandidaten und unterschiedlichen Parteien zu entscheiden. Gerade jungen Menschen geben digitale Wahlhilfen die Möglichkeit, sich über die Themen im Kommunalwahlkampf NRW 2025 zu informieren. Dazu stehen bis zur Wahl unterschiedliche Tools zur Verfügung. Ein Überblick:
Düssel-O-Mat mit 31 kommunalpolitischen Thesen
Wähler und Wählerinnen in Düsseldorf können bereits jetzt checken, wie sie selbst und die Parteien zu 31 kommunalpolitischen Thesen stehen. Der Düssel-O-Mat wurde vom Jugendring Düsseldorf und Voto, einer parteineutralen Wahlhilfe, gemeinsam mit jungen Düsseldorfern und entwickelt. Los geht es mit der Frage: Wofür brennst Du? Liegt Dir ein Thema besonders am Herzen, kannst Du dieses mit dem Stern-Symbol markieren. Diese These wird doppelt so stark bewertet. Zuerst geht es um Kitas, dann um die Frauenquote bei der Besetzung von Führungspositionen in der Stadtverwaltung und in kommunalen Unternehmen. Bei der dritten These wird zum Neubau von Sozialwohnungen gefragt. Auch der Klimaschutz spielt eine Rolle, etwa bei der Frage, ob Gebäude im Besitz der Stadt Düsseldorf grundsätzlich mit Solaranlagen ausgestattet werden sollen.
Bonn-o-mat in Bonn
Online ist auch schon der bonn-o-mat. Er zeigt 30 Thesen an, die mit stimme zu, stimme nicht zu und egal/weiß beantwortet werden können. Auch hier können besonders wichtige Thesen doppelt gewichtet werden. Wie beim Wahlomat auf Bundes-. und Landesebene können dann die Antworten mit den Positionen der Parteien verglichen werden. 13 Parteien, die zur Kommunalwahl in Bonn antreten, haben zuvor ihre Position zu 30 Thesen angegeben. Die erste These: Die Stadt trägt Sorge, dass ausreichend Schwimmkurse für Kinder kostenfrei angeboten werden. These Nummer 2: Bei größeren Infrastrukturprojekten sollen verpflichtende Bürgerentscheide durchgeführt werden. Wer die nächsten Thesen sehen und beantworten will, für den geht es hier lang direkt zum bonn-o-mat.
Wahlbuddy in Dortmund
Eine Gruppe junger Menschen hat mithilfe des Jugendrings Dortmund die digitale Wahlhilfe "Wahl Buddy" entwickelt. Hier geht es vor allem um die kommunalpolitischenThemen der jungen Generation. Der Wahl Buddy startet mit der These: Alle Schüler und Schülerinnen sollen Schulmaterialien kostenlos erhalten. Es folgt die These: Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen sollen keine kostenlosen iPads bekommen.
Sol-o-Mat in Solingen gestartet
Auch Solingen hat eine eigene digitale Wahlhilfe für die Kommunalwahlen 2025 in NRW: den Sol-o-Mat. Der Solinger Jugendstadtrat hat 20 Thesen aufgestellt. Auch hier sind die jungen Wähler Hauptzielgruppe. Los geht es mit einer These zu Freizeit und Kultur: Kunst und Kultur im öffentlichen Raum sollen erhalten, ausgebaut und finanziell unterstützt werden. Dabei werden Beispiele wie Graffitiwände, Clubs und Musikschulen genannt.
Kommunal-Navi für Münster, Bielefeld und Köln online
Ein Team um den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Norbert Kersting an der Universität Münster hat das neue Kommunalwahl-Navi für mehrere Kommunen in NRW entwickelt. Es beinhaltet 30 Thesen und ist seit 4. August online - für Münster, Bielefeld und Paderborn sowie Köln.
Digitale Wahlhilfe auch in Bochum, Duisburg, Essen und Oberhausen
Das Kommunalwahl-Navi ist eine Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen, die die Städte Bochum, Duisburg, Essen und Oberhausen betreut. Als Plattform nutzt die neue Wahlhilfe das Programm „Voto“, das einen Zugang über eine mobile App und über Browser gewährleistet. Die Tools sollen für Duisburg, Oberhausen, Bochum und Köln in dieser Woche freigeschaltet werden.
Lokal-o-mat für zehn Kommunen
Und noch ein Angebot gibt es: den lokal-o-mat für zehn Kommunen in NRW: Entwickelt wurde das politische Bildungsangebot von der Wahl-O-Mat-Forschung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Marschall. Unterstützt wurde das Forschungsteam dabei von der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen. In den nächsten Tagen können alle Interessierten die für Aachen, Coesfeld, Disburg, Düsseldorf, Gütersloh, Haan, Köln, Krefeld, Münster und Witten stadtspezifische Version des Tools nutzen. Mehr Infos.
Wahl-O-Mat in einer Stadt in Brandenburg wird vorbereitet
Auch in anderen Bundesländern laufen Vorbereitungen für lokale Wahlomats - etwa in der Stadt Brandenburg an der Havel. Die Stadt hatte alle Kinder und Jugendlichen in der Kommune dazu aufgerufen, Thesen in allen Jugendhäusern abzugeben, die an der Aktion teilnehmen. Maximal 15 Thesen werden dann aufgestellt. Der Wahl-O-Mat für die Oberbürgermeisterwahl am 9. November soll dann Anfang Oktober online gehen. "Auch wenn Kinder nicht wählen dürfen und Jugendliche erst ab 16 Jahren, so ist doch der Blick auf ihre Stadt und die Fragen, die sie umtreiben, interessant", schreibt die örtliche Kinder- und Jugendschutzbeauftragte Janne Engeleiter in ihrem Aufruf.