
Bürgermeister Timo Czech hat alles versucht, um dem Bürokratie-Wahnsinn zu entkommen.
© Rebecca Piron
Bürokratie-Wahnsinn
Ein Lärmaktionsplan für einen Acker
Ein Lärmaktionsplan für einen Hektar Ackerland. In Nörvenich musste sich die Verwaltung über Wochen und Monate mit dem Lärmschutz für eine landwirtschaftliche Fläche beschäftigen – und in fünf Jahren wird sich das Schauspiel wiederholen, falls Bürgermeister Timo Czech sich nicht durchsetzen kann. Ein Paradebeispiel dafür, wie EU-Richtlinien vor Ort groteske Blüten treiben – und Bürokratie das Vertrauen in die Politik untergräbt.
In Nörvenich, einer für den Kreis Düren in NRW eher kleinen Gemeinde mit gut 12.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, gibt es viel Feld, viel Wiese, viel Weite – und nun auch: einen Lärmaktionsplan für einen Acker. Ja, richtig gelesen: Für einen Acker. Dieser spannt sich 3,5 Kilometer weit zwischen der letzten Wohnbebauung von Nörvenich und einer Umgehungsstraße, die das ganze Bürokratie-Übel ausgelöst hat.
Wann muss ein Lärmaktionsplan erstellt werden?
Denn die neue Umgehungsstraße B56n führt an einer Ecke der Gemeinde vorbei und überschreitet dort die berechneten Dezibelwerte der EU-Grenze.