Mobilität
Leihräder: Prignitz tritt in die Pedale
Leihrädersystem im ländlichen Raum
Den Anfang machten Wittenberge und Perleberg. An den Bahnhöfen und zentralen Orten stehen via App buchbare Leihräder bereit. Die Stationen sind virtuell per GPS verortet und flexibel anpassbar – ohne dass bauliche Maßnahmen notwendig wurden. Inzwischen sind auch Bad Wilsnack und das Storchendorf Rühstädt Teil des Leihfahrrad-Netzes.
In Wittenberge gibt es zusätzlich zwei Lastenräder, die kostenlos über „Flotte Brandenburg“ genutzt werden können – etwa für Apothekendienste. Künftig sollen auch diese Räder ins System integriert werden.
Für Wartung und Pflege arbeitet der Tourismusverband mit lokalen Partnern zusammen.Die Lebenshilfe Prignitz betreut den Standort Wittenberge und schafft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Ehrenamtliche Radpaten kümmern sich um die Lastenräder. Ein Problem bleibt: Vandalismus verursacht hohe Kosten und schränkt die Verfügbarkeit ein.
Projekt gefördert mit Bundes- und Landesgeld
Wirtschaftlich trägt sich das System aktuell allerdings nicht. Gefördert wurde das Projekt bis 2024 aus Mitteln des Bundes und des Landes Brandenburg im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe: „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsinfrastruktur” – GRW-Infrastruktur. Langfristig sollen Einnahmen aus Mieten und Werbung zur Finanzierung beitragen. Derzeit sind rund 50 der orangefarbenen Räder in der Prignitz unterwegs. Weitere Kommunen sollen folgen. Das Projekt wurde vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ausgezeichnet. Es will nicht weniger als zeigen: Nachhaltige Mobilität geht auch auf dem Land.