Das Städtebauprojekt soll hier nahe dem Berliner Bahnhof Zoo beginnen
Das Städtebauprojekt soll hier nahe dem Berliner Bahnhof Zoo beginnen
© radbahn.berlin

innovative Städtebauprojekte bekommen Fördergelder

Das Bundesinnenministerium hat 35 neue, nationale Projekte des Städtebaus 2019 ausgesucht und mit Fördermitteln versehen. Es geht um insgesamt 140 Millionen Euro. Städte und Gemeinden aus ganz Deutschland hatten sich mit rund 120 Projekten beworben.

Zu den geförderten Projekten gehören zahlreiche zukunftsweisende Vorhaben und Städtebauprojekte. "Mit vielen interessanten Projekten zeigen die Städte und Gemeinden auf, wie Herausforderungen in der Stadtentwicklung auf innovative Weise gelöst werden", lobt Innenminister Seehofer die ausgewählten Projekte. Ausgesucht hat die Projekte eine Jury aus Abgeordneten des Bundestages und Experten verschiedener Fachrichtungen. Neben Projekten in Großstädten wie München, Hamburg und Köln werden auch Projekte in kleineren Orten wie etwa Bad Waldsee, Hauenstein, Apolda, Crimmitschau und Forst gefördert. 

Das sind die innovativsten Städtebauprojekte 

Das bekannteste und vielleicht innovativste Förderprojekt wird in Berlin bezuschusst. Hier plant eine Initiative seit längerem eine Radbahn. Auf ihr sollen Fahrradfahrer auch bei Regen trocken durch die Stadt kommen. Der Schnellradweg soll nach dem Willen der Initatoren eines Tages unter dem Hochbahnviadukt der U-Bahnlinie 1 verlaufen. Für rund 2,2 Millionen Euro soll aus dem Förderprogramm nun ein 200 Meter langes Reallabor entstehen. Damit soll in der Praxis erprobt werden, wie eine solche Radschnellverbindung aussehen könnte. Geplant ist sie zwischen Schöneberg und Kreuzberg, könnte also eines Tages zwei Stadtteile miteinander verbinden. 

Die meisten Projekte, die gefördert werden, haben etwas mit der Sanierung alter Gebäude zu tun. So stellte sich die Jury die Frage, was eigentlich mit den früheren großen Kaufhäusern in Zwickau und Crimmitschau passieren soll. 

Warenhäuser waren ja einst ein integraler Baustein der Innenstädte und symbolhaft für die Leitfunktion des Einzelhandels. Doch die Zeit ist lange vorbei. Die aus dem Erbe der historischen Schocken-Handelskette stammende und seit 1999 leerstehende Immobilie in Crimmitschau soll daher nun denkmalgerecht saniert werden und mit neuen Nutzungen für Wohnen und Gewerbe versehen werden. 2,6 Millionen Euro gibt der Bund dafür. Ebenso gibt es Geld für die Sanierung und den Umbau des ehemaligen Schocken-Kaufhauses in Zwickau. Hier steht ein Investor bereits mit den Erben der Familie Schocken in engem Kontakt, um das Gründstück und das Gebäude zu kaufen. Dort sollen künftig Läden, Büros und Wohnungen untergebracht werden. 

Weitere Sanierungsprojekte sind etwa die Entwicklung des Matthäikirchhofs in Leipzig. Es hat symbolische Bedeutung hinsichtlich des kirchlichen Erbes der Stadt und seiner Überformung durch die DDR. Wichtiger Projektbaustein ist hier das "Forum für Freiheit und Bürgerrechte" als zentraler Ort des Gedenkens sowie des gesellschaftlichen Diskurses über Diktaturen. 

In Ilsenburg im Harz wird zudem ein historisches Kloster saniert, in Hauenstein in Rheinland-Pfalz gibt es 330.000 Euro Förderung für die Sanierung des dortigen Schuhmuseums und im östlichen Ruhrgebiet soll ein "dritter Ort" in Marl entstehen. Ein, neben dem eigenen Heim und dem Arbeitsplatz, städtischer Raum der Begegnung und der Teilhabe. Eine ehemalige Schule aus der Zeit der Nachkriegsmoderne soll als Kulturstandort neu interpretiert werden und in das städtebauliche Umfeld integriert werden. 

Die komplette Liste mit allen Nationalen Projekten des Städtebaus, die vom Bund in diesem Jahr gefördert werden, finden Sie HIER:

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